Der Nationalpark Telašćica auf der kroatischen Insel Dugi Otok ist ein echtes Juwel der Adria. Mit seinen imposanten Steilküsten, türkisfarbenen Buchten und dem berühmten Salzsee Mir zieht er Naturliebhaber, Wanderer und Segler gleichermaßen in seinen Bann. Ich hatte das Glück, während unseres dreiwöchigen Segeltörns im Juni drei unvergessliche Tage in der Bucht von Telašćica auf unserem Segelboot zu verbringen – und ich kann dir sagen: Dieser Ort ist magisch.
Highlights im Nationalpark Telašćica
1. Die Steilküste – beeindruckende Naturgewalt
Ein Muss ist ein Ausflug zu den spektakulären Klippen, die bis zu 161 Meter senkrecht aus dem Meer ragen. Der Blick über das endlose Blau der Adria ist atemberaubend – besonders bei Sonnenuntergang.
2. Der Salzsee Mir
Der kleine Salzsee Mir, nur wenige Gehminuten von der Uvala Mir entfernt, ist ein einzigartiges Naturphänomen. Das Wasser ist hier wärmer und salziger als im offenen Meer – perfekt für ein entspanntes Bad. Angeblich hat das Baden im See sogar heilende Wirkung.
3. Das Besucherzentrum Grpašćak
Auf dem 160 m hohem Berg Grpašćak wurde ein Besucherzentrum eröffnet, das spannende Einblicke in die Tierwelt, Geologie und die Entstehung der Steilklippen gibt.
4. Wandern und Aussicht genießen
Ob der kurze Spaziergang zu den Klippen, die Umrundung des Salzsees Mir oder die Wanderung mit Höhenmetern zum Grpašćak, der Nationalpark Telašćica bietet für jeden etwas. Längere Wanderungen zum Nationalpark Telašćica sind von der Hauptstadt Sali möglich, die vom Nordosten der Bucht über einen Wanderweg nur 3 Kilometer entfernt ist.
Praktische Tipps für deinen Besuch im Nationalpark Telašćica
- Eintritt: Der Nationalpark ist gebührenpflichtig. Die Tickets können online oder vor Ort gekauft werden. Für Boote wird nach Schiffsgröße abgerechnet. Unser Boot (8 Meter lang) kostete für drei Tage 120 Euro. Wir kauften das Ticket im Reisebüro in der Hauptstadt Sali. Für diesen Preis durften wir sowohl an den Bojen als auch in den Ankerbuchten übernachten.
- Versorgung: In der Bucht selbst gibt es keine großen Einkaufsmöglichkeiten. Wer länger bleibt, sollte ausreichend Wasser, Lebensmittel und Proviant an Bord haben. Vor dem Nationalpark empfiehlt sich ein Stopp in Sali, der hübschen Hauptstadt von Dugi Otok im Südosten der Insel, nur 15 km (für die Boote) von der Uvala Mir entfernt. Dort gibt es einen großen Supermarkt (Tommy) sowie einige Restaurants und Bars. Wir ankerten für zwei Stunden im Hafen von Sali – bis zu zwei Stunden sind dort kostenlos – füllten unsere Lebensmittelvorräte auf und genossen einen kleinen Spaziergang durch die malerische Stadt.
- Restaurants: Es gibt einige Konobas (kleine, traditionelle Restaurants) in der Nähe, die man per Beiboot erreichen kann – perfekt für frischen Fisch und Meeresfrüchte.
- Beste Reisezeit: Mai bis Oktober. Im Juni war es für uns ideal – warm, aber noch nicht überlaufen.

Die Ankunft: Ein Ankerplatz im Herzen der Natur
Bereits die Einfahrt in die weit geschwungene Bucht von Telašćica ist ein Highlight. Das Wasser leuchtet in verschiedenen Blautönen, rechts und links ragen bewaldete Hügel und schroffe Felsen auf. Hier fühlt man sich sofort angekommen – mitten in der Natur und fernab vom Trubel der Küstenstädte.
Wir haben zunächst zwei Tage an einer Boje im Westen der Bucht, in der Uvala Mir, verbracht. Von dort aus konnten wir bequem den Salzsee Mir erreichen, ein einzigartiges Naturphänomen mit warmem, salzigem Wasser, das perfekt zum Baden ist. Auch die spektakulären Steilklippen lagen nur einen kurzen Spaziergang entfernt. Ein besonderes Highlight war unsere Wanderung zum Aussichtspunkt Grpašćak, der mit 160 Metern den höchsten Punkt im Nationalpark markiert. Von dort aus bot sich uns ein atemberaubender Blick über das tiefblaue Meer und die steilen Klippen.
Bei Abendessen auf unsrem Segelboot genossen wir herrliche Sonnenuntergänge. Wer nicht kochen will, kann das Restaurant besuchen, dass schnell mit einem Dinghi erreichbar ist. Die Ruhe in der Bucht war überwältigend: Nur das sanfte Schaukeln des Bootes, das Zirpen der Grillen und ab und zu das Plätschern eines springenden Fisches. Genau so habe ich mir Freiheit auf dem Wasser immer vorgestellt.
Die dritte Nacht: Ankern im Norden und Wanderung zum Zmirzi
Unsere dritte Nacht im Nationalpark verbrachten wir in einer traumhaften Ankerbucht im Norden von Telašćica. Die Lage war noch einsamer und naturbelassener als im Westen. Von hier aus machten wir eine Wanderung zum herrlichen Aussichtsberg Zmirzi (110 m). Der Zustieg war allerdings anspruchsvoll: Wegloses Gelände, viele stachelige Pflanzen und die Mittagshitze forderten uns einiges ab. Doch die Mühe lohnte sich, denn vom Gipfel aus bot sich ein grandioser Blick auf die Bucht mit ihren unzähligen kleinen Inseln und unser Segelboot, das ruhig im Wasser lag.
Nach der Wanderung genossen wir noch ein Abendessen beim Sonnenuntergang auf unserem Boot. Danach frischte der Wind plötzlich stark auf – es war der Beginn eines Sturms mit Windböen bis zu 70 km/h und heftigem Gewitter. Zum Glück hielt der Anker gut, und nach etwa zwei Stunden ließ der Wind etwas nach. Dennoch war die Nacht alles andere als ruhig: Immer wieder rissen Windböen an unserem Boot, und wir waren in ständiger Alarmbereitschaft. Ein echtes Abenteuer, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Nach der stürmischen Nacht war der nächste Tag deutlich ruhiger. Wir verließen den Nationalpark Telašćica und segelten weiter zur Insel Žut, die zu den faszinierenden Kornaten gehört. Dort verbrachten wir eine Nacht in der komfortablen ACI Marina Žut – ein angenehmer Kontrast zur Wildnis der letzten Tage. Die Insel selbst ist unbewohnt, und für die Einfahrt nach Žut muss keine Gebühr für den Nationalpark Kornati gezahlt werden. Leider hatten wir keine Zeit mehr, die berühmten Kornaten weiter zu erkunden. So markierte die Insel Žut den südlichsten Punkt unseres Segeltörns, bei dem wir insgesamt rund 500 Kilometer zurücklegten. Unser Start- und Zielhafen war dabei unsere Marina in Cres.
Leben an Bord: Drei Tage purer Inselzauber
Für uns bedeuteten die drei Tage in Telašćica vor allem eines: Entschleunigung. Morgens frühstückten wir an Deck, während die ersten Sonnenstrahlen die Wasseroberfläche glitzern ließen. Tagsüber erkundeten wir die Insel zu Fuß oder entspannten einfach an Bord. Abends zauberten wir einfache Gerichte in der Bordküche und genossen den Sonnenuntergang mit einem Glas Wein in der Hand.
Absolutes Highlight: die sternenklaren Nächte. Ohne Lichtverschmutzung ist der Sternenhimmel hier einfach überwältigend.

Fazit: Nationalpark Telašćica – ein Ort, den man nicht vergisst
Für mich war der Nationalpark Telašćica eines der absoluten Highlights unseres Segeltörns durch Kroatien. Die Kombination aus atemberaubender Natur, Ruhe und der Freiheit, einfach vor Anker zu liegen, ist unschlagbar. Ob per Segelboot, Motorboot oder als Tagesausflug von Dugi Otok – dieser Ort gehört auf jede Bucket List.
Warst du auch schon einmal in Telašćica oder planst du einen Besuch? Ich freue mich auf deine Erfahrungen in den Kommentaren!















