Vor zwei Wochen haben wir eine wunderschöne Wanderung zum schwarzen Strand Guigui auf Gran Canaria unternommen. Der etwas mystisch anmutende Strand gilt als einer der schönsten Strände der Kanareninsel. Seine Lage an der Westküste Gran Canarias, zwischen den hohen Bergen und dem Ozean, ist einmalig. Allerdings ist der Strand Guigui nur über einen schwierigen Wanderweg oder mit dem Boot erreichbar.
Es gibt zwei Wanderwege, die zum Strand führen. Ausgangspunkt für die kürzere Wanderung ist der kleine Ort Tasartico. Auf der Strecke von circa 12 Kilometern (hin und zurück) sind 1000 Höhenmeter zu bewältigen. Für die Wanderung sollte man mindestens fünf Stunden einplanen (zuzüglich Aufenthalt am Strand).
Anspruchsvolle 24-Kilometer-Wanderung von La Aldea de San Nicolas zum Strand Guigui
Der Ausgangspunkt für die schwierigere Wanderung ist La Aldea de San Nicolas. Es handelt sich um eine sehr anspruchsvolle 24-Kilometer-Bergtour mit ca. 2000 Höhenmetern (Auf- und Abstieg). Wir haben uns für die lange Variante entschieden.
Im Winter, Anfang Dezember, genießen die Urlauber in Maspalomas und Puerto de Mogan sommerliche Temperaturen um die 25 Grad. Im Gebirge kann es wesentlich kühler sein und regnen. Daher ist es wichtig, genügend Wasser sowie Regensachen mitzunehmen.
Bei dieser Wanderung sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und festes Schuhwerk zwingend erforderlich. Teilweise sind die Wanderpfade steil ausgesetzt und rutschig. Obwohl ich sehr oft in die Berge gehe, mittlerweile auch im Winter, hatte ich auf einigen stark ausgesetzten Stellen ein mulmiges Gefühl.
Die Strecke ist traumhaft schön und abwechslungsreich. Zwischen den Berghängen wachsen riesige Kakteen und andere Pflanzen. Wir genossen Traumblicke bis zum Ozean, die aber immer wieder von Wolken verdeckt worden. Nach 1,5 Stunden erreichten wir den ersten Pass.
Danach stiegen wir ins grüne Tal ab, das wie eine kleine Palmenoase aussah. Zwischen den unzähligen Palmen und Pflanzen versteckte sich eine Hütte von Aussteigern.
Weiter mussten wir flotter bergauf gehen. Wir hatten nicht so viel Zeit, denn im Dezember geht die Sonne auf Gran Canaria schon um 18 Uhr unter. Der Weg zum zweiten Pass war stark ausgesetzt und rutschig. Der Abstieg zum Strand dauerte aber nicht mehr lange. Wir wanderten zwischen wunderschönen Palmenoasen und an verlassenen Hippie-Hütten vorbei. Kurz vor dem Strand trafen wir zwei Pferde, ein seltsames Bild inmitten der sonst kargen Berglandschaft. Die Pferde gehören den Aussteigern, die in der grünen Strandregion leben.
Nach 3,5 Stunden Wanderzeit erreichten wir den wunderschönen Strand. Der schwarze Lavastrand ist umgeben von gigantischen Felswänden. Es gibt zwei Guigui Strände. Wir besuchten nur die erste Bucht, El Puerto. Der zweite, doppelt so lange Guigui-Strand ist nur bei Ebbe erreichbar, was zum Zeitpunkt unseres Besuchs aber nicht der Fall war.
Der Ozean war relativ ruhig, was im Winter auf den Kanarischen Inseln keine Selbstverständlichkeit ist. Nach der anstrengenden Wanderung machte das Baden im frischen Atlantik Riesenspaß. Am Strand waren wir nicht alleine: Ein paar junge Leute haben ein Zelt aufgebaut und übernachten hier. Nach dem kurzen Besuch verließen wir den Strand und gingen den gleichen Weg zurück.
Den Parkplatz in La Aldea de San Nicolas erreichten wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Für die gesamte Wanderung haben wir 7,5 Stunden gebraucht (zuzüglich Aufenthalt am Strand).