Ich liebe die Griechischen Inseln. Vor sechs Jahren habe ich Athen, Naxos und Santorini beim Inselhopping erkundet und mich für die Reiseart begeistert. Mitte Juni 2019 ging es nach Rhodos, Symi, Kalymnos und Kos.
Kalymnos – wichtigste Informationen
Kalymnos ist eine kleine, gebirgige Insel in der Region Südliche Ägäis. Ich bin auf die Insel bei meinem Kurzurlaub an der Türkischen Ägäis aufmerksam geworden – Kalymnos ist nämlich nur 17 Kilometer von der Halbinsel Bodrum entfernt und von dort aus gut zu erkennen.
Die Insel ist 21 Kilometer lang und 13 Kilometer breit. Von den rund 16.000 Einwohnern leben 70% in der Hauptstadt Pothia.
Die felsige Insel ist ein weltbekanntes Kletterparadies. Die höchste Erhebung der Insel erreicht 676 Meter.
Kalymnos – Anreise
Kalymnos hat seit 2016 einen Flughafen. Allerdings habe ich im Juni keine Flugzeuge gesehen. Am einfachsten ist die Insel von Kos zu erreichen. Die kürzeste Entfernung zu der großen Nachbarinsel beträgt lediglich 20 Kilometer. Die Fähre nach Mastichari im Norden von Kos fährt mehrmals am Tag und braucht lediglich eine halbe Stunde. Nicht viel länger dauert die Überfahrt Pothia – Kos-Stadt.
Ich habe Kalymnos mit einer Fähre von Symi erreicht. Nach drei Tagen auf Kalymnos ging es mit der Fähre nach Mastichari. Der Ferienort ist nicht so weit vom Flughafen entfernt. Nach einer Übernachtung auf Kos verließ ich mit dem Flugzeug die wunderschönen Griechischen Insel.
Pothia – die Hauptstadt von Kalymnos
Die Hauptstadt von Kalymnos Pothia wird auch einfach Kalymnos-Stadt genannt. Das ist auf den Griechischen Inseln oft der Fall (Kos, Rhodos oder Symi). In der Hauptstadt leben mehr als 12.000 Einwohner.
Pothia ist eine malerische und lebendige Stadt. Im Mittelpunkt der Stadt liegt der Hafen mit zahlreichen Restaurants, Cafés, kleinen Geschäften und einer kleinen Promenade. In der Nähe des Hafens liegt ein schöner Platz mit einer Kirche und einem Kirchenturm. Schon bei der Anreise mit dem Boot hat man einen wunderschönen Blick auf die Hauptstadt mit ihren bunten Häusern sowie einen Bergmassiv.
200 Meter oberhalb von Pothia thront das Kloster Agios Savvas, das zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Kalymnos gehört. Es handelt sich hier um eine Ansammlung von Kirchen. Vom Kloster aus genießt man einen traumhaften Blick auf Kalymnos-Stadt und die Küste.
Massouri – das Eldorado für Kletterer
Bei der Planung meines Inselhopping in Griechenland habe ich mich für Kalymnos wegen Massouri entschieden. Der Blick von Massouri auf die Felseninsel Telendos ist atemberaubend.
Im kleinen Ferienort gibt es zahlreiche Hotels, Ferienanlagen, Restaurants, Bars und kleine Geschäfte. Massouri ist ein Eldorado für Kletterer, die schon oberhalb des Ortes starten können. Nach dem Check-in in meinem Hotel Ambiance Studios wanderte ich dorthin, um einen Blick auf Massouri und Telendos zu genießen.
In Massouri gibt es einen schönen Sand-/Kiesstrand, der selbstverständlich einen tollen Blick auf Telendos bietet. Von meinem Apartment konnte ich den Strand über Treppen in wenigen Minuten erreichen.
Den Abend ließ ich beim Abendessen ausklingen. Im Restaurant Zorbas in der Nähe meines Hotels genoss ich leckere, griechische Speisen, den Blick auf den Strand und Telendos sowie herrliche Sonnenuntergänge. Noch schöner war das Ambiente des Restaurants Aegan Tavern, das wegen seiner tollen Aussichtsterrasse sehr beliebt war (man musste die Plätze rechtzeitig reservieren).
Wandern und Laufen auf Kalymnos
Die felsige Insel Kalymnos ist bei Kletterern aus ganz Europa sehr beliebt. Es gibt auf der Insel ebenfalls einige Wanderwege, die wunderschöne Blicke auf die Insel und die Küste bieten.
Da ich nur drei Tage auf Kalymnos verbrachte und keinen Mietwagen hatte, war ich etwas eingeschränkt. Eine Wanderung von Massouri ins gebirgige Inselinnere war nicht möglich, weil dazwischen ein gigantisches Felsmassiv liegt. Deshalb machte ich nur einige kleine Wanderungen und Läufe.
Wanderung von Massouri zur Felswand und zum Aussichtspunkt
Oberhalb von Massouri gibt es kleine Wanderpfade, die herrliche Blicke auf die Küste und die felsige Nachbarinsel Telendos bieten. Man wandert auf der Hauptstraße bis zum nördlichen Ortsrand und sucht einen kleinen Wanderweg, der zum Felsmassiv führt. Der Wanderpfad ist nicht markiert und teilweise schlecht zu finden. Auf circa 200 Metern muss der normale Wanderer aufhören. Die riesige Felswand ist ein Paradies für erfahrene Kletterer. Ich erreichte eine kleine Höhle, die direkt gegenüber der Felsinsel Telendos liegt. Dort begegnete ich auch einer Bergziege. Ich genoss das wunderschöne Panorama, aber das Weitergehen war leider nicht möglich.
Laufen von Massouri nach Agrinonta
Nördlich von Massouri ist die Straße nicht stark befahren. Ich lief zunächst circa 2,5 Kilometer zu einer kleinen Halbinsel. Dort verließ ich die Straße und wanderte auf einem Pfad bis zu einer Ruine am Ende der Halbinsel. Danach lief ich noch zum winzigen Ort Agrinonta und drehte um. Auf dem Rückweg besuchte ich einen einsamen Kiesstrand, der auf der halben Strecke zwischen Massouri und der Halbinsel liegt. Das Baden im warmen Meer beim Sonnenuntergang mit dem Blick auf die imposante Felsinsel Telendos war ein unvergessliches Erlebnis. Nach dem 11-Kilometer Lauf konnte ich das leckere Abendessen ohne ein schlechtes Gewissen genießen.
Wandern von Massouri nach Myrties, Panormos und Kantouni
Bei dieser 12-Kilometer Wanderung war ich überwiegend auf asphaltierten, ruhigen Straßen unterwegs. Ich genoss herrliche Blicke auf die kleinen Orte, das gebirgige Inselinnere, die Küste und die Strände. Ende Juni war es schon heiß, um die 30 Grad, und ich kühlte mich zweimal im Meer ab. Ich besuchte drei Kiesstrände in Panormos: Platys Gialos Beach, Linaria und Kantouni.
Bootsausflug auf die Insel Telendos
Wer einige Tage auf Kalymnos verbringt, sollte unbedingt einen Ausflug auf die winzige Insel Telendos unternehmen. Von Myrties, südlich von Massouri, fahren im Sommer jede halbe Stunde kleine Fischerboote.
Telendos liegt nur ein Kilometer westlich von Kalymnos. Die Insel ist circa 4 Kilometer lang und 1,5 Kilometer breit. In der Mitte liegt der Berg Rachi, der 459 Meter hoch ist. Von Massouri aus sieht Telendos mit dem riesigen felsigen Berg sehr beeindruckend aus.
Die winzige Insel ist bewohnt, zählt allerdings nur circa 100 Einwohner. Es gibt dort nur einige kurze Kopfsteinpflasterstraßen und keine Autos. Die meisten Häuser liegen in der Nähe des kleinen Hafens. Hier findet ihr auch einige Restaurants und Bars.
Ähnlich wie die große Nachbarinsel ist Telendos ein Traumziel für sportliche Kletterer, die gerne auf der Insel übernachten. In der Hauptsaison bietet die Insel circa 200 Übernachtungsmöglichkeiten.
Der Berg Rachi ist ein anspruchsvolles Wanderziel. Ich hoffte, dass ich alleine auf den Gipfel wandern kann. Zunächst ging ich Richtung Norden auf einem breiten Wanderweg entlang der Küste. Leider musste ich auf circa 200 Metern aufhören, weil der Wanderweg nicht zu finden war. Alleine und mit wenig Getränke bei 30 Grad Hitze, war es mir zu gefährlich, weiter zu gehen. Ich genoss die Blicke, knipste viele Bilder und drehte um. Am Strand badete ich im Meer und besuchte eine Bar. Danach schaute ich mir das Ortszentrum an und wanderte zum schwarzen Kiesstrand auf der Westseite der Insel.