Ihr plant gerade euren nächsten Aktivurlaub und möchtet gerne euer Fahrrad mit auf Reisen nehmen? Dann will ich euch bei der Vorbereitung des Fluges behilflich sein und euch ein paar praktische Tipps zum Thema „Fliegen mit Fahrrad“ mit auf den Weg geben.
1. Das Fahrrad sicher verpacken
Bevor es losgeht, solltet ihr dafür sorgen, dass euer Fahrrad zunächst sicher verpackt ist. Das ist zum einen wichtig, weil es von den Airlines so vorgeschrieben wird aber auch, weil die Gepäckverladung am Flughafen nicht immer sanft vonstattengeht. Da die Vorschriften zum Transport von Fahrrädern per Airline unterschiedlich definiert sein können, empfiehlt es sich, vor der Buchung sicherheitshalber noch einmal nachzufragen.
Eine einheitliche Regelung besagt, dass beim Transport im Flugzeug der Lenker parallel zum Rahmen stehen muss, Pedale abgeschraubt sein müssen und die Luft aus den Reifen gelassen werden muss.
Beim Verpacken habt ihr dann verschiedene Möglichkeiten:
Fahrrad-Koffer: Wer häufiger mit seinem Fahrrad verreist, für den lohnt sich sogar die Investition in einen stabilen und abschließbaren Fahrradkoffer. Gerade, wenn es bei der Gepäckverladung etwas robuster zugeht, bietet ein Hard Case-Koffer einen optimalen Schutz für euer Rads. Ein qualitativ hochwertiger Bike-Koffer ist mit einem stabilen Rahmen und Stoßstangen bzw. einem Kantenschutz ausgestattet.
Fahrrad-Tasche: Als Alternative zum Hard Case-Koffer, könnt ihr auch eine spezielle Fahrrad-Tasche verwenden. Beim Transport in der Tasche werden Lenker, Pedale und Räder abmontiert, sodass alles hineinpasst. Die Tasche ist abschließbar und kann durch Rollen praktisch hinterhergezogen werden.
Fahrrad-Box: Ein Fahrrad-Karton schützt ebenfalls gut und kann kostenlos im Fahrradladen erfragt werden. Für einen besseren Schutz ist es empfehlenswert, die Kanten mit zusätzlicher Pappe zu verstärken. Der Nachteil von Karton ist jedoch, dass er nur getragen und nicht gerollt werden kann. Zudem weicht die Box bei Regen schnell auf und verliert an Stabilität. Aus diesem Grund sollte das Fahrrad selbst auch noch in Luftpolsterfolie eingewickelt werden.
Bei allen oben genannten Verpackungsmethoden solltet ihr unbedingt ein Namens-Schild mit Adresse anbringen! Zusätzlich bringt ihr am besten auch noch einen „Fragile“ Sticker an, damit die Flughafenangestellten beim Verladen vorsichtig damit umgehen.
Mein Tipp: Macht vor dem Abflug noch Fotos vom aktuellen Zustand eures Fahrrads und prüft sofort nach der Landung, ob alles in gutem Zustand ist. So könnt ihr eventuelle Beschädigungen sofort bei der Airline melden.
2. Die Flugreise mit einem Fahrrad planen
Bei der Flugbuchung gibt es ein paar wichtige Punkte zu beachten, damit der Transport des Fahrrads auch sicher gewährleistet ist. Nicht, dass es am Flughafen zu unnötigen Verzögerungen oder sogar zur Verweigerung des Transports kommt.
- Prüft vor der Buchung, ob die gewünschte Fluggesellschaft Sport- und Sperrgepäck und vor allem Fahrräder transportiert. Welche Maße sind hierfür vorgegeben (im verpackten Zustand) und welches Maximalgewicht ist erlaubt? Diese Kriterien können nämlich mit jeder Airline variieren.
- Weiterhin lohnt es sich, die Preise gut miteinander zu vergleichen. Sportgepäck wird nämlich häufig unterschiedlich berechnet. Bei der einen Fluggesellschaft zählt es innerhalb bestimmter Maße zum Freigepäck und bei der anderen Airline wird der Transport pro Strecke berechnet. Entsprechend solltet ihr die Sportgepäckbestimmungen der verschiedenen Airlines gut durchlesen.
Im Folgenden seht ihr einige Beispiele für Kurzstrecken nach Österreich, Italien oder Spanien. Hinweis: Es handelt es sich hierbei um Momentaufnahmen bei den unterschiedlichen Airlines, alle Angaben sind somit ohne Gewähr!
- Lufthansa:
Transport wird nur im Fahrradkoffer oder einem ähnlichen Behältnis akzeptiert bis Abmessung (Höhe + Breite + Tiefe): 280cm.
Preis: 130 EUR/Passagier
- Eurowings:
Transport wird nur im Fahrradkoffer akzeptiert. Transporttaschen sind nur dann erlaubt, wenn diese mit ausreichend Polsterung und schützendem Innenverpackungsmaterial ausgestattet sind.
Gewicht: bis maximal 32 kg
Preis: Kurz- und Mittelstrecke 50 EUR/Strecke
- Condor:
Transport nur in verpacktem Zustand. Hierfür werden Fahrradkoffer/-taschen empfohlen.
Max. Länge 200 cm x Breite 40 cm x Höhe 100 cm oder Länge 300 cm x Breite 40 cm x Höhe 60 cm
Gewicht: bis 30 kg, darüber hinaus wie Übergepäck
Preis Zone 1 (Kurzstrecken): ab 49,99 EUR/ Strecke
- TUIFly
Transport nur in verpacktem Zustand. Hierfür werden Fahrradkoffer/-taschen empfohlen.
Gewicht: bis 30 kg
Preis Zone 1 (Kurzstrecken): ab 95 EUR/ Strecke
- Ryanair:
Transport nur gestattet im Fahrradkoffer oder in einer Transporttasche
Gewicht: bis maximal 30 kg
Preis: Kurz- und Mittelstrecke 50 EUR/Strecke
- Ich empfehle euch, das Sportgepäck direkt mit den Flugtickets hinzu zu buchen, denn die Kapazitäten für Sportgepäck sind begrenzt im Flugzeug. Meldet ihr das Fahrrad erst kurzfristig beim Check-in an, sind zum einen die Tarife höher und im schlimmsten Fall kann der Transport sogar verweigert werden. Damit ihr euer Fahrrad sicher mit auf Reisen nehmen könnt, solltet ihr euch also rechtzeitig die Transportbestätigung von der Fluggesellschaft einholen.
- Ein weiterer Tipp: Vermeidet, sofern möglich, Zwischenstopps bei der Streckenbuchung. Ein Direktflug ist immer besser, weil das Gepäck nicht umgeladen werden muss.
3. Die Fahrt zum Flughafen planen
Die Fahrt zum Flughafen sollte ebenfalls rechtzeitig geplant werden. Die meisten Taxiunternehmen verlangen eine Voranmeldung und berechnen den Transport von Sperrgepäck mit zusätzlichen Gebühren. Die Fahrt gestaltet sich daher am einfachsten mit dem eigenen Auto. So könnt ihr auch nach vorherigem Abmessen sicher sein, dass die Box hineinpasst.
Allerdings benötigt ihr dann eine sichere und bezahlbare Option zum Langzeitzeitparken am Flughafen. An hochfrequentierten Airports, wie beispielsweise dem in Düsseldorf, sind die günstigen Parkplätze häufig ausgebucht oder sie liegen weiter weg vom Terminal, was mit Sperrgepäck nicht gerade komfortabel ist. Zum Parken Flughafen Düsseldorf sind dann die Angebote der privaten Anbieter sehr interessant, die den sogenannten Valet Service beinhalten. Hierbei übergebt ihr einfach direkt am Abflugterminal euer Auto an einen geschulten Fahrer, der für euch auf dem gebuchten Stellplatz in der Nähe parkt. Bei Rückkehr steht euer Wagen wieder am Terminalausgang bereit, sodass ihr sofort einsteigen und die Heimfahrt antreten könnt. Mit diesem Parkservice erspart ihr euch lange Laufwege, wodurch selbst das Reisen mit Sperrgepäck keine Anstrengung mehr darstellt!