Zwischen Mitte Oktober und Ende November bin ich ziemlich viel gelaufen. Im November wollte ich nämlich am Marathon Verona teilnehmen, aber wegen des schlechten Wetters (starke Regenfälle und Böen) habe ich darauf verzichtet und auf den Frühling 2020 verschoben. Im November lief ich 184 km – das war bestimmt mein Rekord in den letzten Jahren.
Mittlerweile bin ich jedoch nicht so ehrgeizig und laufe 30 bis 40 Kilometer pro Woche. Bei den Temperaturen 0 bis 3 Grad muss ich mich zum Laufen sehr überwinden. Im Winter bin ich am liebsten beim Laufen warm angezogen, weil ich nicht frieren will.
Heute hatte ich überhaupt keine Lust auf das Laufen. Außerdem war eine Sportpause angesagt, weil ich gestern zwei Stunden Sport gemacht habe – Rennradfahren mit Zwift auf der Rolle und 10-Kilometer Lauf. Trotzdem wollte ich mich an der frischen Luft bewegen und machte einen Spaziergang.
Mein Ziel war es, die Natur möglichst schnell zu erreichen. Leider ist es nicht so einfach, wenn man in einer Stadt wohnt. Ich muss 2 bis 3 Kilometer durch die Stadt und stark befahrene Straßen gehen, bis ich die ländliche Umgebung nördlich von Dachau oder den Karlsfelder See erreiche. Es kommt für mich nicht in Frage, mit dem Auto zu fahren. Ich will mich doch bewegen und die Umwelt nicht belasten.
Heute fand ich allerdings einen Weg zum Karlsfelder See, der nicht so stark befahren ist. Nach einem Kilometer war ich zwischen Feldern unterwegs, genoss die weiten Blicke, die frische Luft und keinen Verkehrslärm. Ich konnte abschalten und die Kräfte sammeln. Am Karlsfelder See waren nur wenige Leute unterwegs. Die Sonne kam heraus und es wurde warm wie im Frühling. Ich beobachtete Enten, Gänse und zwei Schwäne.
Zwei Stunden in der Natur pro Woche reichen aus
Aktuelle Studien zeigen, dass zwei Stunden pro Woche in der Natur ausreichen, um psychische und körperliche Krankheiten zu reduzieren. Es muss sich allerdings um die die Parks, Naturschutzgebiete, Seen, Berge oder Küsten handeln. Unglaublich, dass 60 Prozent der Befragten auf die zwei Stunden Bewegung in der Natur nicht kamen.
Für mich ist die Bewegung in der Natur eine Selbstverständlichkeit. Meine Laufstrecken verlaufen zum großen Teil in der Natur. Etwas schwieriger ist es im Winter, weil ich weniger laufe und beim Spazierengehen die Naturflächen nicht so schnell erreiche. Für einen ausgedehnten Spaziergang wie heute (10 Kilometer) braucht man mindestens zwei Stunden. Unter der Woche hat man selten so viel Zeit.
Die Natur entspannt
Die Landschaften wie Berge, Meere, grüne Wälder und Wiesen sind so wunderschön, dass wir den Alltag vergessen. Besonders wenn die Sonne scheint und wir uns inmitten der herrlichen Landschaften bewegen, fühlen wir uns glücklich. Die Probleme scheinen kleiner und wir finden oft Lösungen.
Es muss nicht immer der Sport sein
Ich liebe die sportliche Bewegung in der Natur – Bergwanderungen, Laufen und Radfahren. Beim Laufen und Radfahren kann ich mich aber oft nicht so gut auf die Natur konzentrieren. Beim Spazierengehen und Wandern ist man nur langsam unterwegs und kann man die Natur mit allen Sinnen wahrnehmen. Da man aber auch sportliche Bewegung braucht, ist die Abwechslung bei den Aktivitäten in der Natur empfehlenswert.