Der Meraner Höhenweg ist ein Wanderweg in Südtirol, der das Bergmassiv der Texelgruppe umrundet und zu den schönsten Bergwanderwegen in den Alpen gehört. Er verläuft auf den Berghängen des Bergmassivs und bietet wunderschöne Blicke auf Meran, die Orte des Vintschgaus, das Etschtal, das Passeiertal und das Schnalstal.
Auf dem Meraner Höhenweg bin ich zum ersten Mal Anfang November vor fünf Jahren gewandert. Wir wanderten von Naturns Richtung Gasthof Pirchhof und genossen den goldenen Herbst bei Traumwetter. Der Meraner Höhenweg beeindruckte mich sehr und ich wollte den ganzen Wanderweg bewandern. Ein Jahr später ist mir das gelungen. Danach war ich noch einige Male auf dem Meraner Höhenweg unterwegs.
Meine Empfehlungen: *
Meraner Höhenweg – wichtigste Daten
Start – Ziel | Rundtour, z. Hochmuth – Hochmuth |
Kilometer | 95 km |
Höhenmeter | 5000 m |
Etappen | 4 bis 8 Tagesetappen |
Schwierigkeit | mittelschwer bis schwer |
Jahreszeit | Anfang Juli bis Ende September |
Meraner Höhenweg – Strecke und Höhenmeter
Der Meraner Höhenweg ist circa 100 km lang. Auf dieser Strecke muss man mehr als 5000 Höhenmeter bewältigen. Das sind die Angaben auf der offiziellen Website des Meraner Höhenwegs.
Der Meraner Höhenweg besteht aus zwei Teilen. Der nördliche Teil führt vom Schnalstal zum Passeiertal. Der südliche Teil verläuft in die Gegenrichtung und ist länger. Der nördliche Teil ist kürzer, aber führt im hochalpinen Gelände und ist daher anspruchsvoller.
Der höchste Punkt des Meraner Höhenwegs ist das Eisjoch (2895 m), der tiefste Punkt liegt beim Gruberhof im Kalmtal (839 m).
Auf dem Meraner Höhenweg kann man in beide Richtungen gehen. Die meisten Wanderer planen die Tour im Uhrzeigersinn. Wir sind auch so gewandert.
Meraner Höhenweg – Jahreszeit
Die beste Jahreszeit ist der Sommer vom Anfang Juli bis Ende September. Da das Klima im Vinschgau ziemlich mild ist, kann man im südlichen Teil auch zwischen Mai und Mitte November wandern. Allerdings ist das im nördlichen Teil nicht uneingeschränkt möglich. Wir starteten unsere Wanderung in der dritten Juniwoche. Auf 1500 m war es heiß, bis zu 30 Grad. Allerdings lagen bei der Stettiner Hütte noch riesige Schneefelder. Da mein Freund bergerfahren ist, konnten wir den Weg finden. Allerdings hatte ich nur leichte leichte Wanderschuhe dabei, die für diesen Abschnitt ungeeignet waren.
Meraner Höhenweg – Gepäck
Bei mehrtägigen Wanderungen ist es sehr wichtig, dass man das Rücksackgewicht auf das Minimum einschränkt. Auf dem Meraner Höhenweg übernachtet man in Gasthöfen und Berghütten. Man braucht nur einen winzigen Hüttensack (Pflicht bei Übernachtungen in den Hütten). Auf dem Höhenweg gibt es unzählige Gasthöfe, Hütten und Almen, die gute Verpflegungsmöglichkeiten anbieten. Auf dem gesamten Wanderweg gibt es keine Möglichkeiten, Lebensmittel einzukaufen.
Der Rucksack inkl. Wasser und Proviant soll 11 bis 15 Kilo nicht überschreiten. Wir waren auf dem Meraner Höhenweg nur deshalb so flott unterwegs, weil wir unsere Rücksäcke leicht waren. Ich hatte nur einen Tagesrucksack dabei. Mein Rucksack inklusive Wasser 8 bis 9 Kilo. Ganz anders war es ein Jahr später bei meiner Solo-Wanderung auf dem GR20 auf Korsika. Ich musste 15 bis 17 Kilo tragen, war sehr langsam unterwegs und konnte die Wanderung nicht richtig genießen.
Meraner Höhenweg – Etappen, Unterkünfte und Verpflegungsmöglichkeiten
Der 100-km lange Meraner Höhenweg kann in 4 bis 8 Tagesetappen bewältigt werden. Da wir sportlich und bergerfahren sind und sehr wenig Zeit an einem verlängerten Wochenende hatten, versuchten wir, den gesamten Höhenweg in drei Tagen zu bewandern. Das gelang uns, aber es war eher eine sportliche Herausforderung als eine genussvolle Wanderung. Wir hatten wenig Zeit für Pausen und mussten bis zu 10 Stunden am Tag wandern. Auf meinen Blog gibt es den Bericht von unserer 3-Tage Wanderung auf dem Meraner Höhenweg vor vier Jahren.
Für normale Wanderer empfehle ich sechs Tagesetappen. 8 Tage sind nur für langsame Genusswanderer geeignet. Flotte Wanderer können den Höhenweg in 4 bis 5 Tagen bewandern. 3 Tage, wie wir es gemacht haben, sind zu wenig.
Auf meraner-hohenweg.com könnt ihr eine optimale Wanderung zusammenstellen (5 bis 8 Etappen). Auf der offiziellen Website des Meraner Höhenwegs findet ihr auch die Liste mit allen Unterkünften und Verpflegungsmöglichkeiten.
Meraner Höhenweg – Karte
Wandern auf dem Meraner Höhenweg – 6 Tagesetappen
(Quelle: meraner-hoehenweg.com und eigene Erfahrung/Recherchen)
Erste Etappe: Hochmuth – Giggelberg
TOURDATEN: | |
Start | Hochmuth (1400 m) |
Ziel | Giggelberg (1565 m) |
Strecke | 13,5 km |
Höhenmeter bergauf | 850 m |
Höhenmeter bergab | 650 m |
Höchster Punkt | 1839 m |
Tiefster Punkt | 1361 m |
Dauer | 4,5 Stunden |
Schwierigkeit | leicht bis mittelschwer |
Jahreszeit | Mitte Juni bis Anfang Oktober |
Die erste Etappe beginnt in bei der Bergstation Hochmuth auf 1400 m. Am schnellsten erreicht man sie mit der Bergbahn. Wer von Dorf Tirol zu Fuß wandern will, braucht circa zwei Stunden (900 Höhenmeter).
Vom Berggasthof Hochmuth genießen wir einen wunderbaren Blick auf Dorf Tirol, Meran und das Etschtal. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Vom Gasthof gehen wir zunächst Richtung Westen zur Leiteralm (1522). Danach beginnen wir mit dem Aufstieg zum Hochganghaus (1839 m). Kurz vor dem Haus überqueren wir eine Hängebrücke. Wir gehen weiter zur idyllischen Goidner Alm (1824).
Auf dem Weg zur Tablander Alm (1751 m) genießen wir einen herrlichen Blick auf das Etschtal.
Nach der Alm wandern wir bergab zur Nassereith-Hütte (1523 m) und zum Berggasthaus Giggelberg (1565 m). In der Nähe liegt die Bergbahnstation der Texelbahn.
Der Weg verläuft teilweise im Wald, aber man hat immer wieder schöne Blicke auf das Etschtal und die Berge.
Die Tagesetappe endet beim Gasthaus Giggelberg. Das Gasthaus verfügt über 6 Doppelzimmer und Mehrbettzimmer. In der direkten Umgebung gibt es keine anderen Übernachtungsmöglichkeiten.
Zweite Etappe: Giggelberg – Katharinaberg
TOURDATEN: | |
Start | Giggelberg (1565 m) |
Ziel | Katharinaberg (1245 m) |
Strecke | 14,5 km |
Höhenmeter bergauf | 600 m |
Höhenmeter bergab | 950 m |
Höchster Punkt | 1572 m |
Tiefster Punkt | 1245 m |
Dauer | 4,5 Stunden |
Schwierigkeit | leicht bis mittelschwer |
Jahreszeit | Mitte Juni bis Mitte Oktober |
Die Etappe beginnt im Gasthaus Giggelberg. Am Anfang wandern wir am Anfang auf dem Sonnenberg, der wunderschöne Blicke bietet. Wir gehen an einem riesigen Wasserfall vorbei und durch die malerische 1000-Stufen-Schlucht.
Danach erreichen wir den Gasthof Pirchhof (1445 m). Hier sollte man unbedingt eine Pause einlegen. Der hübsche Gasthof bietet einen grandiosen Blick auf das Etschtal und die Berge. Bei unserer Wanderung auf dem Meraner Höhenweg haben wir hier übernachtet.
Der nächste Highlight ist eine beeindruckende, lange Hängebrücke, die vom Gasthof Pirchhof nicht so weit entfernt ist.
Danach wandern wir zum Gasthof Linthof (1484 m). Er liegt oberhalb der Bergstation Unterstell. Der malerische Gasthof bietet ebenfalls fantastische Blicke, die man von einer der vielen Sonnenliegen genießen kann. Bei der Bergstation gibt es einige Attraktionen, vor allem eine Aussichtsterrasse.
Danach wandern wir Richtung Katharinaberg (1245 m). Hinter dem Gasthof Linthof können wir das weit entfernte Schloss Juval sehen. Das Schloss ist die Sommerresidenz von Rheihold Messner. Hier gibt es auch das Messner Bergmuseum.
Wir wandern auf aussichtsreichen Wiesen und genießen herrliche Blicke auf das Schnalstal und die Schnalstaler Gletscher. Wir können auch das malerische Bergdorf Katharinaberg sehen. Der Weg nach Katharinaberg verläuft bergab. Das uralte Bergdorf, das schon in der Bronzezeit besiedelt war, liegt auf 1245 m.
In Katharinaberg endet unsere Tagesetappe. Im Bergdorf und in der direkten Umgebung gibt es einige Übernachtungsmöglichkeiten.
Dritte Etappe: Katharinaberg – Eishof
TOURDATEN: | |
Start | Katharinaberg (1245 m) |
Ziel | Eishof (2076 m) |
Strecke | 12,7 km |
Höhenmeter bergauf | 1050 m |
Höchenmeter bergab | 200 m |
Höchster Punkt | 2074 m |
Tiefster Punkt | 1245 m |
Dauer | 5 Stunden |
Schwierigkeit | leicht bis mittelschwer |
Beste Zeit | Mitte Juni bis Anfang Oktober |
Unsere Tagesetappe beginnt in Katharinaberg. Wir genießen die letzten Blicke auf das idyllische Dorf. Danach beginnen wir mit dem Aufstieg und erreichen das wunderschöne Pfossental. Der urige Gasthof Jägerrast (1694 m) bietet hervorragende Einkehrmöglichkeiten. Die Vorderkaser Alm und der Gasthof sind mit dem Auto erreichbar und im Sommer sehr beliebt.
Danach wandern wir im Wald an einem Bach entlang. Wir verlassen den Wald und genießen offene Blicke auf das Pfossental. Wir erreichen die Mitterkaser Alm (1954 m) und die Rableid Alm (2004 m). Die idyllischen Almen liegen in einem breiten Tal und bieten Einkehrmöglichkeiten. Danach wandern wir Richtung Berggasthof Eishof (2076 m). Wir genießen herrliche Blicke auf die hohen Berge und die Schnalstaler Gletscher.
Hier endet die dritte Etappe. Der Gasthof bietet Übernachtungen in Mehrbettzimmer sowie leckere Speisen und Getränke.
Vierte Etappe: Eishof – Pfelders
TOURDATEN: | |
Start | Eishof (1276 m) |
Ziel | Pfelders (1630 m) |
Strecke | 18 km |
Höhenmeter bergauf | 850 m |
Höhenmeter bergab | 1230 m |
Höchster Punkt | 2895 m |
Niedrigster Punkt | 1630 m |
Dauer | 6 Stunden |
Schwierigkeit | mittelschwer bis schwer |
Beste Zeit | Anfang Juli bis Ende September |
Vom Berggasthof Eishof geht es am vierten Tag Richtung Eisjoch. Zunächst wandern wir im breiten Tal, danach beginnen wir mit dem Aufstieg. Wir gehen an platschenden Bergbächen vorbei und genießen die hohe Bergwelt. Wir wandern im alpinen Gelände, aber der Weg ist breit.
Vom Eishof zum Eisjoch (2895 m) sollte man mindestens zwei Stunden einplanen, weil man 800 Höhenmeter bewältigen muss. Das Eisjoch ist der höchste Punkt des Meraner Höhenwegs. Unterhalb des Eisjochs liegt die Stettiner Hütte (2895 m). 2014 wurde sie von einer Lawine zerstört. Mittlerweile wurde sie neu aufgebaut und bietet seit 2017 eine Einkehrmöglichkeit und Notunterkünfte.
Bei unserer Wanderung auf dem Meraner Höhenweg Ende Juni 2016 mussten wir riesige Schneefelder unterhalb des Eisjochs und der Stettiner Hütte überqueren.
Wir verlassen die Stettiner Hütte und genießen beim Abstieg einen wunderbaren Blick auf das Pfelderertal. Nach 1,5 Stunden erreichen wir die Lazinser lm (1860 m). Die bewirtschaftete Alm liegt am Fuße der Hohen Wilde am Ende des Pfelderer Tals, das ein Seitental des Passeiertal ist. Wir wandern weiter an einem Bach entlang Richtung Pfelders (1630 m).
Der Ferienort liegt am Fuße des Hinteren Seelenkogels und der Hohwilden. Der beliebte Skiort bietet auch im Sommer zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten.
Bei unserer Wanderung haben wir im Gasthof Zeppichl übernachtet. Er bietet gemütliche Doppelzimmer und leckere Speisen.
In Pfelders endet die vierte Etappe des Meraner Höhenwegs.
Fünfte Etappe: Pfelders – Matatz
TOURDATEN: | |
Start | Pfelders (1630 m) |
Ziel | Matatz (1052 m) |
Strecke | 18 km |
Höhenmeter bergauf | 550 m |
Höhenmeter bergab | 1000 m |
Höchster Punkt | 1622 m |
Tiefster Punkt | 1052 m |
Dauer | 5 Stunden |
Schwierigkeit | mittelschwer |
Jahreszeit | Mitte Juni bis Angang Oktober |
Die fünfte Etappe beginnt in Pfelders. Wir wandern Richtung Osten am Pfeldererbach entlang und an der Innerhütt und Außerhütt vorbei (1457 m). Immer wieder gehen wir auf asphaltierten, kleinen Straßen, die aber nicht stark befahren sind.
Wir erreichen die winzigen Bergdörfer Ulfas (1370 m) und Christl (1020 m). Sie liegen im Passeiertal. Ab Christl wandern wir Richtung Süden und genießen einen tollen Blick auf das Passeiertal und den malerischen Ort St. Leonhard.
Die fünfte Tagesetappe endet in Matatz (1052 m). Die winzige Streusiedlung am Fuße der Matatzspitze oberhalb von St. Martin im Passeiertal. In Matatz bietet der Bauernhof Krusterhof Übernachtungsmöglichkeiten. Die Unterkunft bietet ein Doppelzimmer, ein Dreibettzimmer und drei Ferienwohnungen.
Sechste Etappe: Matatz – Hochmuth
TOURDATEN: | |
Start | Matatz (1052 m) |
Ziel | Hochmuth (1400 m) |
Strecke | 18,5 km |
Höhenmeter bergauf | 1300 m |
Höhenmeter bergab | 1000 m |
Höchster Punkt | 1374 m |
Tiefster Punkt | 820 m |
Dauer | 6,5 Stunden |
Schwierigkeit | mittelschwer |
Jahreszeit | Mitte Juni bis Anfang Oktober |
In Matatz beginnen wir mit der letzten Etappe. Zunächst wandern wir Richtung Kalmbachtal. Das Tal liegt auf 820 m und ist der tiefste Punkt des Meraner Höhenwegs. Danach geht es zur Höfergruppe Magdfeld (1100 m) hinauf. Wir genießen immer wieder wunderbare Blicke auf das Passeiertal. Der Berggasthof Magdfeld bietet Übernachtungsmöglichkeiten, Speisen und Getränke. In Magdfeld haben wir unsere flotte 3-Tages Wanderung gestartet und beendet.
Wir wandern an vielen Höfen vorbei und erreichen das Saultauser Tal. Weiter geht es zum Gasthaus Brunner (1100 m), das ein tolles Blick auf das Passeiertal bietet.
Danach erreichen wir den Longfallhof (1075 m), der im oberen Spronser Tal liegt. In diesem Tal liegen die wunderschönen Spronser Seen. Wir gehen an vielen idyllischen Höfen vorbei und erreichen den Talbauer Hof (1200 m). Hier genießt man einen wunderbaren Blick auf das Etschtal.
Danach wandern wir bergauf zur Bergstation Hochmuth und zum gleichnamigen Gasthof, wo wir die Wanderung auf dem Meraner Höhenweg begonnen haben.
Beim Berggasthof Hochmuth endet unsere genussvolle und erlebnisreiche 100-km Wanderung auf dem Meraner Höhenweg.
1 comment
Hallo Ina, dein Bericht bestätigt mein Vorhaben, den Meraner Höhenweg in diesen 6 Etappen zu absolvieren. Habe schon an die 15 mal meinen Urlaub in Dorf Tirol verbracht, aber noch nie den gesamten Meraner HW gegangen. Auf meiner Habenseite 2x den Jakobsweg (900 km/240 km mit Rucksack) ohne schummeln. Den Wanderweg auf Korsika (Tagestour) getestet und zu dem Ergebnis gekommen, nein, zu stressig. Ich wünsche dir bei deinen neuen Herausforderungen viel Erfolg.
Viele Grüße Olaf