Das Passeiertal ist ein Bergtal in Südtirol nördlich von Meran. Das 50-km lange Tal der Passer erstreckt sich zwischen Meran und dem Timmelsjoch und ist von den Sarntaler Alpen im Osten und der Texelgruppe im Westen umrahmt. Das Passeiertal hat verschiedene Klimazonen. Das Vorderpasseier zwischen Riffian und St. Leonhard ist mediterran geprägt. Hier wachsen Weinreben und Palmen. Das idyllische Hinterpasseier oberhalb von St. Leonhard weist ein alpines Klima auf und beeindruckt durch seine wunderschönen Berglandschaften mit Wasserfällen, Bergbächen und hohen Gipfeln. Am Ende des Tals liegt das Timmelsjoch (2474 m). Hier verläuft die Grenze zwischen Italien und Österreich.
Ich bin sehr oft in Südtirol, aber habe das wunderschöne Passeiertal in diesem Jahr zum ersten Mal besucht. Mit meinem Freund erkundete die Gegend beim Wandern und Radfahren. Leider hatten wir Pech mit dem Wetter. Wir verbrachten Anfang Juni eine Woche im mediterran geprägten Ferienort Saltaus. Es regnete leider viel, was für die Region eher untypisch ist. Trotzdem unternahmen wir einige schöne Touren.
Wandern im Passeiertal
Das gebirgige Passeiertal ist ein Eldorado für Wanderer und Naturfreunde. Hier gibt es unzählige Wanderwege verschiedener Schwierigkeitsstufen – von den genussvollen Waal- und Almwegen zu den anspruchsvollen Gipfel- und Fernwanderwegen.
Obwohl wir eine Woche im Passeiertal waren, konnten wir wegen des schlechtes Wetter nicht so viele Wanderungen unternehmen, aber wir werden die wunderschöne Bergregion bestimmt bald wieder besuchen.
Kleine Wanderung von Saltaus zum Hof Hofegger
TOURDATEN | |
Start | Saltaus (500 m) |
Ziel | Hofegger (820 m) |
Zwischenziel | Ebnerhof (580 m) |
Strecke | 12 km |
Höhenmeter bergauf | 400 m |
Höhenmeter bergab | 400 m |
Höchster Punkt | 800 m |
Tiefster Punkt | 490 m |
Dauer | 3 Stunden |
Schwierigkeit | leicht |
Der erste Tag nach unserer Ankunft begann mit starkem Regen. Es war warm, aber wir hatten keine Lust, im Regen zu wandern. Am Abend war das Wetter etwas besser und ich startete eine kleine Wanderung Richtung Bergdorf Vernuer.
Zunächst wanderte ich durch unseren Ferienort Saltaus. Oberhalb des Ortszentrums sieht Saltaus mit hübschen Häusern, vielen Palmen, blühenden Blumen und mediterranen Pflanzen besonders idyllisch aus.
Am Ortsende bog ich nach rechts ab und wanderte bis einem idyllischen Hof, der wunderbare Blicke auf die Berge bietet. Dort drehte ich um und ging gerade aus bis zum Ebner Hof. Von dort aus genießt man einen herrlichen Blick über Saltaus.
Danach wanderte ich im Wald Richtung Bergdorf Vernuer. Ich erreichte eine breite Wiese unterhalb des Hofes Hofegger auf 800 m und genoss einen grandiosen Ausblick auf Saltaus, das Passeiertal und die Berge. Da es wieder anfing, zu regnen, drehte ich hier um und wanderte auf dem gleichen Weg zu meinem Ferienort.
Beim schönen Wetter empfehle ich euch, noch weiter zum winzigen Bergdoft Vernuer (1100 m) zu wandern. Die Kirche aus dem 18. Jahrhundert mit ihrem Holzturm steht unter Denkmalschutz und ist ein tolles Fotomotiv.
Wanderung von Magdfeld zum Faglsee im Kalmtal
TOURDATEN | |
Start | Magdfeld (1100 m) oder Rappelhöfe (1300 m) |
Ziel | Faglssee (2094 m) |
Zwischenziel | Faglsalm (1980 m) |
Strecke | 11 km |
Höhenmeter bergauf | 1000 m oder 800 m |
Höhenmeter bergab | 1000 m oder 800 m |
Höchster Punkt | 2094 m |
Tiefster Punkt | 1100 m oder 1300 m |
Dauer | 4,5 Stunden oder 3,5 Stunden |
Schwierigkeit | mittelschwer |
Der Ausgangspunkt der Wanderung ist der Berggasthof Magdfeld auf 1100 m. Hier starteten wir unsere unvergessliche und sportliche 3-Tage Wanderung auf dem Meraner Höhenweg vor vier Jahren. Diesmal konnte ich nur langsam gehen, weil ich einen Monat davor zwei Zehen gebrochen habe.
Um meine Zehen zu schonen, fuhren wir auf dem Schotterweg zu den Rappenhöfen auf 1300 m. Die Höfe bieten einen schönen Blick auf die Berge.
Der Aufstieg zur Faglsalm (1980 m) erfolgte überwiegend im Wald. Oberhalb der Baumgrenze genießt man einen wunderbaren Blick auf die Sarntaler Alpen. Die Alm ist im Sommer bewirtschaftet, aber bei dem schlechten Wetter waren keine anderen Wanderer unterwegs.
Nach 20 Minuten erreichten wir den Faglssee (2094 m). Am idyllischen See geht es auch an ruhigen Tagen sehr ruhig zu. An diesem verregneten Tag waren wir alleine dort.
Vom Faglssee ist der Gipfel Speikspitze (2324 m) auf der rechten Seite zu sehen. Für erfahrene Wanderer ist der Gipfel bei schönen Wetter ein lohnenswertes Ziel. Der Weg ist nicht markiert. Von der Faglsalm ist es nicht mehr so weit zu einem einfacheren Gipfel, der Sattelspitz (2134 m), auf die wir drei Tage später von einer anderen Seite wanderten.
Der Abstieg zu den Rappenhöfen erfolgte auf dem gleichen Weg.
Wanderung von Saltaus auf die Sattelspitz (2134 m)
TOURDATEN | |
Start | Saltaus (500 m) |
Ziel | Sattelspitz (2134 m) |
Strecke | 16 km |
Höhenmeter bergauf | 1600 m |
Höhenmeter bergab | 1600 m |
Höchster Punkt | 2134 m |
Tiefster Punkt | 500 m |
Dauer | 5,5 Stunden |
Schwierigkeit/Kondition | schwer |
Schwierigkeit/Technik | leicht bis mittelschwer |
Die Sattelspitz kann am schnellsten von der Faglssalm erklommen werden. Die Tour habe ich in diesem Blogartikel schon beschrieben („Wanderung von Magdfeld zum Faglssee im Kalmtal“).
Sportliche Wanderer können auf den Gipfel ebenfalls von Saltaus wandern, wenn sie bereit sind 1600 Höhenmeter zu bewältigen.
Wir starteten die Tour in unserem Ferienort. Zunächst wanderten wir an vielen idyllischen Höfen vorbei und genossen herrliche Blicke auf das Passeiertal.
Oberhalb von Saltaus verlief der Weg meistens im Wald, aber es gab immer wieder lichte Stellen. Der Wald hörte auf circa 1700 m auf. Jetzt konnten wir einen herrlichen Blick bis nach Meran genießen, der aber immer wieder von vorbeiziehenden Wolken gestört wurde.
Als wir ein Gipfelkreuz auf 2000 m erreichten, hatten wir Glück und konnten einen weiten Blick bis nach Meran genießen. Danach zogen die Wolken auf. Wir konnten nichts mehr sehen und es wurde plötzlich sehr kalt. Obwohl die Wanderung technisch nicht so schwierig ist, hätte ich bei den Wetterverhältnissen umgedreht, wenn ich allein gewandert wäre. In den Bergen kann nämlich sehr gefährlich sein, wenn man den Wanderweg nicht sieht.
Da mein Freund gute Erfahrung in den Bergen hat, wanderten wir auf den Gipfel. Als wir die Sattelspitz (2134 m) erreichten, lag der Gipfel in den Wolken und nur das einfache Gipfelkreuz zu sehen war. Unsere Anstrengungen wurden aber mit einem hübschen Fotomotiv belohnt – bis auf den Gipfel begleiteten uns viele Schafe.
Nach einer kurzen Rast, begannen wir mit dem Abstieg.
Wandern vom Passeiertal zu den Spronser Seen
TOURDATEN | |
Start | Vernuer (1100 m) |
Ziel | Oberkaseralm (2131 m) |
Strecke | 18 km |
Höhenmeter bergauf | 1200 m |
Höhenmeter bergab | 1200 m |
Höchster Punkt | 2131 m |
Tiefster Punkt | 1100 m |
Dauer | 6,5 Stunden |
Schwierigkeit/Kondition | schwer |
Schwierigkeit/Technik | mittelschwer |
Vom Passeiertal sind die wunderschönen Spronser Seen nicht so weit entfernt. Ich bin zu den Seen zweimal gewandert – sowohl im Sommer als auch im Winter. Der Ausgangspunkt beider Touren war Dorf Tirol bzw. der Gasthof Tiroler Kreuz.
Der beste Ausgangspunkt vom Passeiertal ist das winzige Bergdorf Vernuer auf 1100 m. Von Vernuer geht es zum Longfallhaus (1100 m) und zur Bockerhütte (1700 m). Oberhalb des Longfallhauses geht man auf dem Wanderweg, der aus Dorf Tirol/Tiroler Kreuz führt. Das Ziel ist die Oberkaseralm (2130 m).
Bei dieser Wanderung sind circa 20 Kilometer und 1200 Höhenmeter zu bewältigen. Ich empfehle euch, in der Oberkaseralm zu übernachten. Es lohnt sich, in der idyllischen Gegend der Spronser Seen etwas länger zu bleiben.
Weitere Tipps: Südtirol Kurzurlaub im Passeiertal