Der Reschensee ist ein Stausee im westlichen Südtirol. Er liegt auf knapp 1500 Metern südlich des Reschenpasses. Hier beginnt die malerische Bergregion Vinschgau.
Ich war schon oft im Vinschgau und am Reschensee. Allerdings bin ich am Reschensee meistens nur vorbeigefahren und habe nur eine Fotopause bei dem versunken Kirchturm von Graun gemacht. Beim letzten Urlaub in Laas im Vinschgau Ende Juni, fuhr ich nach Reschen, um von dort eine längere Wanderung zu unternehmen. Ich erreichte Reschen im Norden des Reschensees umweltfreundlich mit Bahn und Bus.
Tourdaten – Komoot
Wandern von Reschen zur Hochebene Plamort
Wegen der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmittel startete ich die Wanderung erst kurz gegen zwei Uhr. Da es sich aber um nur 10 Kilometer mit 500 Höhenmetern handelte und ich schnell unterwegs bin, hatte ich genügend Zeit für Fotopausen und Genießen.
Ich verließ das malerische Dorf Reschen und wanderte zunächst im Wald. Immer wieder konnte ich zwischen den Bäumen den Reschensee sehen. Nach einer halben Stunde Aufstieg legte ich auf 1700 Metern die erste Fotopause ein. Der erste freie Blick auf den riesigen Stausee war nämlich atemberaubend. Auf 1900 Metern hörte der Wald auf und die Aussicht auf den Reschensee und die Berge war noch beeindruckender. Auf den Wiesen blühten überall gelbe Blümchen.
Danach erreichte ich die Spitze der Hochebene Plamort. Dort auf 2050 Metern Höhe erwarteten mich mehrere Highlights und tolle Fotomotive – zahlreiche Pferde und Kühe sowie ein wunderbarer Aussichtsfelsen, den alle Besucher als Fotomotiv nutzen.
Da die Hochebene Plamort ein beliebtes Ziel der Mountainbiker ist, war ich nicht alleine dort. Trotzdem war das riesige Hochplateau nicht überlaufen. Ich verbrachte hier eine genussvolle Stunde.
Wandern zur Panzersperre Plamort
Am liebsten wäre ich bei dem grandiosen Aussichtspunkt stundenlang geblieben, aber ich hatte ein weiteres Ziel. Die seltsame Panzersperre habe ich schon auf den Bildern im Internet gesehen. Sie ist ein Kilometer vom Aussichtspunkt mit Tisch und Bänken entfernt und man muss keine weiteren Höhenmeter bewältigen.
Die Panzersperre liegt direkt an der Grenze zwischen Italien und Österreich. Sie befindet sich im Zentrum der Befestigungsanlage aus dem zweiten Weltkrieg und ist circa 500 Meter lang. Auf ihren Pfähle aus Lerchenholz und Beton wurden Spitzen aus Metall aufgesetzt. Zu der Befestigungsanlage gehören ebenfalls einige Bunker.
Von der Panzersperre konnte ich tolle Blicke auf die schneebedecken Berge im Norden genießen.
Diese Gegend kann auch von Nauders in Österreich erreicht werden. Wer sich etwas Höhenmeter ersparen möchte, kann mit der Seilbahn zur Bergstation Bergkastel fahren und zur Panzersperre und zum Aussichtspunkt wandern.
Abstieg nach Graun am Reschensee
Da ich noch genügend Zeit hatte, beschloss ich, die Strecke zu verlängern und nach Graun abzusteigen. Zunächst wanderte ich auf dem gleichen Wanderweg wie beim Aufstieg. Auf circa 1700 Metern trennten sich die Wege. Zum Schluss genoss ich wunderbare Blicke auf Graun am Reschensee. Vom weiten konnte ich den versunkenen Turm erkennen. Obwohl ich hier schon so oft war, war ich diesmal sehr überrascht. Der Kirchturm lag in einer Lagune und konnte zu Fuß umrundet werden. Zum Abschluss der Wanderung machte ich noch den kleinen Abstecher zum Turm, umrundete den Turm und knipste viele Bilder.