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Warum lohnt es sich mit einer Pulsuhr zu laufen

by sport-tours-travels

Seit einer Woche benutze ich beim Sport wieder meine Pulsuhr, die Nike/TomTom SportWatch GPS, die mir mein Freund vor zwei Jahren geschenkt hat. Die Sportuhr habe ich nur selten benutzt, weil ich der Meinung war, selbst das beste Gefühl dafür zu haben, wie schnell ich laufen kann. Im letzten Jahr habe ich intensiv trainiert und mehrere Wettkämpfe absolviert. Den vorletzten München-Marathon bin ich in 4:14 Stunden gelaufen, ohne meinen Puls zu messen. Für 10 km habe ich beim Forstenrieder Volkslauf und beim Dachauer Frühlingslauf 50 Minuten gebraucht. Das war keine schlechte Leistung, wenn man bedenkt, dass ich erst im Oktober 2010 mit dem Sport angefangen habe.



SPORTUHREN MIT PULSMESSER UND GPS-FUNKTION:

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Momentan habe ich jedoch keine Lust auf Wettkämpfe. Was spielt es denn für eine Rolle, ob ich den nächsten Marathon in 4 Stunden oder in 5 Stunden absolvieren würde? Ich bin 44 und kann keine Rekorde aufstellen. Der Sport soll Spaß machen und gesund sein. Um die eigene Leistung zu verbessern oder sie auf dem gleichen Niveau zu halten, muss man wiederum viele harte Trainingseinheiten absolvieren. Wenn die Motivation fehlt, sind die schnellen Läufe ziemlich anstrengend und es kann passieren, dass man den Spaß am Laufen verliert.

In den letzten Monaten machte mir das Laufen immer weniger Spaß. Der Hauptgrund waren die schweren und verspannten Beine. Anfang dieses Jahres habe ich dann verstanden, dass die schnellen Läufe im Tempo von 5:00 bis 5:15 Minuten pro Kilometer meinen Beinen sehr schlecht tun. Nach dem Schlafen musste ich oft auf Zehenspitzen gehen, weil die Waden so verspannt waren. Deshalb bin ich nur noch im Tempo 5:30 Min./km gelaufen. Nach der Ausbildung zum Laufinstructor im April habe ich endlich verstanden, dass es gar nicht so gesund ist, immer sehr schnell zu laufen. Wir haben viel über die verschiedenen Grundausdauerbereiche gelernt. Mein Lauftempo hat sich im Sommer auf 6:00 Min./km verlangsamt. Trotzdem hat dies meine Beine nicht entspannt.

Aus diesem Grund laufe ich nicht mehr so viel wie früher, sondern nur noch zwei- bis dreimal in der Woche je 10 km. Es geht hier eher um die Pflichterfüllung (beim Laufen verbrennt man doch sehr viele Kalorien) als um den Spaß am Laufen. Kein Wunder, dass ich seit Monaten keinen längeren Lauf mehr absolviert habe.

Trotzdem will ich viel Sport treiben und suche nach alternativen Sportarten, die ich vor der Haustür machen kann. Ich habe viele Möglichkeiten wie Rennradfahren, Schwimmen und Training auf dem Crosstrainer im Sportkeller.

In der kalten Jahreszeit vermisse ich allerdings die Bewegung an der frischen Luft. Da ich in der Regel keine Lust auf Rennradausfahrten bei Temperaturen um die 10 Grad habe, ist das Laufen die einzige Möglichkeit.

Am letzten Montag wollte ich mich nur gemütlich an der frischen Luft bewegen und holte meine Nordic-Walking-Stöcke aus alten Zeiten aus dem Keller. Gleichzeitig nutzte ich die Pulsuhr, um zu sehen, im welchen Grundausdauerbereich ich mit Stöcken trainiere. Ich bewegte mich so schnell, wie ich konnte, aber schneller als 7 km/h konnte ich nicht gehen. In 1,5 Stunden legte ich 10 km zurück. Mein Puls war dauernd unter 110 bpm (meine maximale Herzfrequenz beträgt 185 bpm). Dieser Puls ist bei mir für das regenerative Training nach intensiven Sporteinheiten wie Marathons oder 150-km-Rennradtouren gut geeignet (50 bis 60 % der maximalen Herzfrequenz). Aber es ist kein richtiger Sport, der mir ermöglicht, schlank zu bleiben. Vor 7 Jahren habe ich versucht, mit Nordic Walking abzunehmen. Obwohl ich mich sehr schnell bewegt habe, war ich nicht erfolgreich.

Gestern bin ich nach langer Zeit wieder mit der Pulsuhr gelaufen. Mein Ziel war, im Grundausdauerbereich 1 (GA 1) zu laufen. Es handelt sich hier um ein leichtes Training (60 bis 70% der maximalen Herzfrequenz), das man so gut wie jeden Tag absolvieren kann. Ich passte auf, dass mein Puls zwischen 111 und 130 bpm liegt und war ziemlich überrascht. Ich musste sehr langsam laufen, um den Puls von 130 bpm nicht zu überschreiten. Es war das sehr langsame Tempo von 7:30 Min./km, an das ich überhaupt nicht gewohnt bin. Nach ein paar Kilometern stellte ich jedoch fest, dass das gemütliche Laufen gar nicht so schlimm ist. Meine Beine waren entspannt und fühlten sich angenehm an. In einer Stunde legte ich 9 km zurück, machte eine kurze Pause zu Hause, um die Handschuhe und das Stirnband zu holen und lief weiter. Am Karlsfelder See, nach dem 12. Kilometer, wurde ich von einem schnelleren Läufer überholt. Ich erkannte ihn. Es war ein älterer Herr, der beim Dachauer Volkslauf in der Altersklasse 75 den ersten Platz belegt hatte. Da ich neugierig war, wie schnell er lief, versuchte ich seinem Tempo zu folgen. Der Mann lief 5:30 Min./km und ich blieb eine Weile hinter ihm. Ich beobachtete meinen Puls. Er war zwischen 150 und 155 bpm. Das ist wesentlich mehr als der Grundausdauerbereich 2 (GA2 – 70 bis 80% der maximalen Herzfrequenz). Dieser Puls entspricht bei mir dem Schwellentraining an der anaeroben Schelle (80 bis 90 %), das sicher ungesund ist, wenn man es zu oft absolviert.

Kein Wunder, dass ich leichte Beschwerden mit den Beinen habe. Ich bin über ein Jahr lang zu schnell gelaufen. Für meinen Kopf war es unproblematisch, aber die Beine wollten nicht mehr mitmachen. Zum Glück achte ich auf meinen Körper. Wenn ich merke, dass etwas nicht stimmt, suche ich nach Gründen. Ich kenne Läufer, die nichts davon wissen wollen, dass sie zu intensiv trainieren und immer wieder unter Sportverletzungen leiden.

Die Pulsuhr hat mir geholfen, die Gründe für meine schweren Beine zu verstehen. Zukünftig werde ich langsamer laufen, oft im GA1 und selten im GA2. Hoffentlich habe ich wieder mehr Spaß am Laufen. Dann mache ich auch ab und zu gerne wieder längere Läufe. Sicher verbessere ich meine sportliche Leistung dadurch nicht. Ganz im Gegenteil, ich werde wahrscheinlich wesentlich langsamer. Das ist mir aber egal. Viel wichtiger ist es mir, dass ich meine Beine schone, um noch im hohen Lebensalter viele Berg- und Radtouren machen zu können. Der Sport soll doch gesund sein, fit halten und nicht umgekehrt.

Auf Amazon.de kann man Pulsuhren schon ab 30 € bestellen. Allerdings würde ich eine Pulsuhr mit GPS-Funktion empfehlen, damit auch das Tempo und die zurückgelegten Strecken erfasst werden.

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