Der Breitenstein ist ein 1622 Meter hoher Gipfel in den Bayerischen Voralpen. Das imposante Bergmassiv besteht aus dem Hauptgipfel (Breitenstein) und dem Nebengipfel (Bockstein, 1575 m).
Beide Gipfel sind ein beliebtes Wanderziel zu jeder Jahreszeit. Im Winter kann auf den Wanderwegen viel Schnee liegen (Schneeschuhe oder Tourenski sind erforderlich) und Lawinengefahr bestehen.
Auf den Breitenstein führen mehrere Routen: Der beliebteste Weg führt von Birkenstein (oberhalb des Ortes Fischbachau) über die Kesselalm (1278 m) und die Hubertushütte (1535 m). Es ist auch eine Rundwanderung möglich. Vom Breitenstein geht es auf den Bockenstein (1575 m) und weiter über die Bucheralm (1232 m) nach Birkenstein herunter.
In der warmen Jahreszeit (Mai bis November) ist die Wanderung auf den Breitenstein/Bockstein eine leichte Wandertour.
Bei der Wanderung ist auch die Anfahrt mit der Bahn möglich. Von München fährt man mit der BOB nach Fischbachau oder Geitau und von dort aus wandert man nach Birkenstein (circa 4 Kilometer).
Die Wanderwege sind ziemlich gut beschildert, trotzdem empfehle ich eine Wanderkarte und einen Wanderführer:
- Tegernsee – Schliersee – Wendelstein * (Maßstab 1:50000) – Wanderkarte von KOMPASS
- Tegernsee – Schliersee, Spitzingsee – Bayrischzell * (Maßstab 1:35 000) – Outdoorkarte von Kümmerly+Frey (diese Karte nutze ich selbst)
- Tegernseer und Schlierseer Berge * – Rother Wanderführer
Tourdaten:
- Ausgangort: Birkenstein (850 m)
- Zwischenziele: Kesselalm (1278 m) und Hubertushütte (1535 m)
- Ziel: Breitenstein (1622 m)
- Höhendifferenz: knapp 800 m
- Dauer: circa 4,5 Stunden
- Schwierigkeit: leicht bis mittelschwer
- Einkehrmöglichkeiten: Kesselalm, Hubertushütte
- Übernachtungsmöglichkeiten: Kesselalm
Mein Reisebericht:
Anfang November beschließe ich spontan, eine Wanderung in den Bayerischen Voralpen zu unternehmen. Diesmal will ich umweltfreundlich mit der Bahn reisen. Mit der BOB kann man von München aus viele Orte in den Bergen erreichen. Auf der Outdoorkarte von Kümmerly+Frey Tegernsee – Schliersee, Spitzingsee – Bayrischzell suche ich beim Frühstücken das Wanderziel. Die Wanderung darf nicht zu schwierig sein, weil ich alleine wandern werde und es hoch in den Bergen viel geschneit hat. Auf dem kleinen Gipfel der Bayerischen Voralpen besteht allerdings keine Lawinengefahr.
Die Anfahrt mit der BOB von München nach Fischbachau dauert nur 1 Stunde und 15 Minuten. In Schliersee muss ich umsteigen und habe circa 20 Minuten Wartezeit auf den Zug, der Richtung Bayrischzell fährt. Ich mache einen kleinen Spaziergang zum Schliersee und genieße die Sonne.
Die Sonne scheint aber nur am Schliersee – die Berge sind hinter den Wolken und kaum zu sehen. Eine halbe Stunde später starte ich die Wanderung. Zunächst geht es nach Birkenstein am Campingplatz Wolfsee vorbei. Das Dorf liegt auf 850 Metern und ist etwa 4 Kilometer vom Bahnhof Fischbachau entfernt. Die einzige Sehenswürdigkeit ist hier die Wallfahrtkapelle Maria Himmelfahrt aus dem 18. Jahrhundert.
Ich verlasse Birkenstein und wandere durch einen lichten Wald auf einer breiten Forststraße. Bald verändert sich das Landschaftsbild total – es gibt immer mehr Schnee. Ich freue mich sehr, weil es der erste Schnee in dieser kalten Jahreszeit ist. Auf einer Höhe von 1200 Metern genieße ich ein märchenhaftes Winterwonderland.
Ich erreiche die Kesselalm, deren Dach von einer Schneekappe bedeckt ist. In der Nähe der Alm befindet sich eine winzige Kapelle, die an einem Abgrund liegt und einen schönen Blick ins Tal bietet.
Den Gipfel kann ich nicht sehen – oberhalb der Kesselalm befindet sich alles im Nebel, aber ich gehe weiter. Der Wanderpfad ist leicht zu erkennen: Die vielen Schneespuren sind gut sichtbar und es schneit nicht. Ich kann jederzeit umdrehen und den Berg schnell herunterlaufen. Trotzdem habe ich ein mulmiges Gefühl und gehe flott bergauf. Bis zur Hubertushütte brauche ich nur eine halbe Stunde. Jetzt ist der Gipfel nur einen Katzensprung entfernt. Den Umständen entsprechend gibt es keinen Ausblick zu genießen. Das einzige, was ich sehen kann, ist das Gipfelkreuz mit Jesusfigur. Ich knipse mehre Bilder; auch das Stativ kommt zum Einsatz.
Nach dem kurzen Gipfelglück beginne ich mit dem flotten Abstieg nach Birkenstein. Ich wandere auf demselben Weg und genieße die letzten Blicke auf die wunderschöne Winterlandschaft. Von Birkenstein aus wandere ich zum Bahnhof Geitau, der rund 5 Kilometer von Birkenstein entfernt ist.
Im Sommer muss ich die Wanderung auf den Breitenstein unbedingt noch einmal unternehmen.