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2-Tage Rundwanderung im Lechtal: Memminger Hütte, Seekogel und Württemberger Haus

by sport-tours-travels
Wandern Lechtal

Das wunderschöne Lechtal habe ich zum ersten Mal im letzten Winter besucht. Wir haben im schönen Hotel Zum Mohren in Reutte gewohnt. Von dort aus haben wir zwei herrliche Schneeschuhwanderungen auf die Gipfel Galtjoch und Krinnenspitze unternommen.

Am letzten Wochenende hieß es: Wir fahren wieder ins Lechtal. Anfang Juli geht es im wunderschönen Alpental ganz anders als im Winter zu. Es ist heiß und gewittrig. Wir hoffen, mit dem Wetter Glück zu haben, aber nehmen für unsere 2-Tage-Rundwanderung das neue, super leichte Zelt Vaude Power Lizard mit. Es wiegt nur ein Kilogramm und hat ein geringes Packmaß. Mit dem Zelt sind wir flexibel. Wir können in der Hütte übernachten oder bei extremem Unwetter notbiwakieren, wenn die Hütte weit entfernt ist.



Das Lechtal ist ca. 2 Autostunden von München entfernt. Wir fahren am Freitagabend los und erreichen gegen 21 Uhr das Dorf Vorderhornbach. Hier gibt es einen kleinen Campingplatz, der herrlich mitten in den Bergen gelegen ist. Zum ersten Mal können wir das neue Zelt testen. Das Wetter ist extrem schlecht. Es regnet die ganze Nacht lang und ist ziemlich stürmisch. Doch das Zelt Vaude Power Lizard besteht die erste Probe und schützt uns vor Regen und Kälte.

Campingplatz Vorderhornbach im Lechtal

TOURDATEN:
Höhendifferenz:
ca. 2800 m
Distanz: ca. 40 km
Start-/Endpunkt: Parkplatz in Bach im Lechtal (1050 m)
Zwischenziele: Memminger Hütte (2242 m), Seekogel (2412 m), Seescharte (2599 m), Lochbach entlang (1600 m), Würtenberger Haus (2220 m), Lederjoch (2516 m)
Übernachtungsmöglichkeiten: Memminger Hütte und Württemberger Haus
Dauer: ca. 16 Stunden (2 Tage)
Streckenkarte auf gpsies.com

Am Samstag frühstücken wir im Café in Elbigenalp und fahren nach Bach weiter. Dort starten wir unsere Rundwanderung. Zunächst verläuft der Weg auf der asphaltieren Straße nach Madau und zum Parkplatz Memminger Hütte. Für den normalen Autoverkehr ist die Strecke allerdings gesperrt. Wir gehen ca. 1,5 Stunden lang am plätschernden Alperschornbach entlang Richtung Süden. Am Ende der Straße sehen wir einen formschönen Gipfel mit Gipfelkreuz, den Seekogel. Von hier aus scheint er unerreichbar zu sein. Wie sich später herausstellt, ist er von der Südseite leicht zu besteigen.

Wandern Madautal Bach - Memminger Hütte

Am Parkplatz überqueren wir den Bach und beginnen mit dem steilen Aufstieg. Die Blicke sind atemberaubend. Die bunten Blümchen stellen ein tolles Fotomotiv dar. Auf dem Wanderweg sind wir nicht alleine unterwegs. Wir überholen zwei große Gruppen. Kurz vor der Hütte machen wir die erste Rast auf einer bezaubernden Blumenwiese. Von Bach zur Memminger Hütte (2242 m) brauchen wir ca. 4 Stunden. Die offizielle Wanderzeit beträgt ca. 5,5 Stunden.

Wandern Bach - Memminger HütteWandern Memminger Hütte im LechtalWandern Memminger Hütte im LechtalWandern Memminger Hütte im LechtalWandern Memminger Hütte im Lechtal

Die Hütte ist sehr gut besucht. Sie liegt auf dem beliebten Fernwanderweg E5 von Oberstdorf nach Meran. Es ist eine der vielen Varianten der Alpenüberquerung. Auf der Hütte gönnen wir uns ein erfrischendes Radler.

Memminger Hütte im LechtalMemminger Hütte

Danach machen wir einen Abstecher auf den Seekogel (2412 m). Die schweren Rucksäcke lassen wir in der Hütte. Der Aufstieg dauert nur 20 Minuten, denn ohne Rucksäcke sind wir sehr flott unterwegs. Der hübsche Grasberg bietet gigantische Blicke auf viele hohe Gipfel der Lechtaler Alpen.

Wandern SeekogelWandern Memminger Hütte - SeekogelSeekogel - LechtalSeekogel - LechtalWandern Memminger Hütte - Seekogel

Nach 45 Minuten wandern wir weiter. Zunächst gehen wir am Unteren Seewisee entlang, der sich in der Nähe der Memminger Hütte befindet, später auch am Mittleren Seewisee.

Wandern Memminger Hütte - SeescharteWandern Memminger Hütte - Seescharte

Das nächste Ziel, die Seescharte (2599 m), erreichen wir nach rund einer Stunde. Es ist erst 17 Uhr, aber es sieht nach Unwetter aus. Auf keinem Fall wollen wir bei Gewitter und starkem Regen im Hochgebirge bleiben. Statt zum Württemberger Haus abzusteigen, gilt es so schnell wie möglich das gründe Tal am Lochbach zu erreichen. Gleich fängt es mit dem Gewitter und Regen an. Zwischendurch können wir einen herrlichen Regenbogen bewundern.

Wandern Seescharte - Württemberger HausWandern Seescharte - Württemberger HausWandern Memminger Hütte - Seescharte

Danach gießt es in Strömen. Gegen 18 Uhr stellen wir uns unter dem Dach einer kleinen Alm am Lochbach unten. Hier genießen wir ein Abendessen mit herrlichem Bergblick. An das Weitergehen ist nicht zu denken. Es regnet so heftig, dass wir beschließen, unser Biwakzelt vor der Alm aufzubauen. Gegen 20 Uhr liegen wir im Zelt und genießen unsere warmen Schlafsäcke. Im Gegensatz zum Campingplatz kann ich diesmal gut schlafen. Ich weiß, dass wir uns auf das neue Zelt verlassen können.

Wandern Seescharte - Württemberger HausWandern Seescharte - Württemberger Haus

Am nächsten Tag wachen wir gegen 7 Uhr auf. Leider hat der Regen nicht aufgehört. Wir warten ab, bis er schwächer wird und bauen schnell das Zelt ab. Es ist kalt, nur 10 Grad. Ich bin sehr froh, dass ich meine warme Winterjacke dabeihabe, die mir auch in der Nacht als Kopfkissen gute Dienste getan hat. Kurz nach 8 Uhr beginnen wir mit der zweiten Etappe unserer Rundwanderung. Wir haben keine Hoffnung auf gutes Wetter, aber müssen zum Auto in Bach zurück wandern. Der kürzeste Weg erfolgt über das Württemberger Haus.

Im Regen gehen wir am Lochbach entlang. Wir müssen auf die unzähligen, kleinen Alpensalamander aufpassen, die sich auf dem Wanderpfad aufwärmen. Nach einer Stunde überqueren wir eine Brücke und gehen an einer Alm mit vielen Kühen vorbei. Weiter geht es Richtung Norden zum Württemberger Haus. Wir gehen durch riesige Geröllfelder und ein grünes Tal. Auf der rechten Seite können wir die Kreuzjochspitze und weit vorne die Hütte sehen.

Alpensalamander im LechtalWandern Seescharte - Württemberger HausWandern Württemberger HausWandern Württemberger Haus

Im Württemberger Haus (2220 m) gönnen wir uns einen heißen Kaffee und einen leckeren Apfelstrudel mit viel Vanillesoße. Wir verbringen auf der kleinen Hütte eine Stunde. Dort überrascht uns das Wetter zum nächsten Mal. Plötzlich lockert der Himmel auf. Endlich können wir wieder die Sonne und Wärme genießen.

Württemberger Haus im LechtalWürttemberger HausWürttemberger HausWürttemberger Haus im Lechtal

Kurz nach Mittag verlassen wir das Württemberger Haus und beginnen mit dem Aufstieg auf das Leiterjöchl (2516 m). Für die kurze Strecke mit 300 Höhenmetern brauchen wir eine Stunde. Auf dem Joch machen wir die erste Rast.

Wandern Württemberger Haus - LeitenjöchlWandern Württemberger Haus - LeitenjöchlWandern Württemberger Haus - LeitenjöchlWandern Württemberger Haus - LeitenjöchlWandern Württemberger Haus - LeitenjöchlWandern LeitenjöchlWandern Leitenjöchl

Danach steigen wir Richtung Madau ab. Hier ist der Weg ziemlich anspruchsvoll. Es gibt ein paar ausgesetzte Stellen. Die meisten sind seilgesichert. Ich habe Angst, auszurutschen und gehe sehr langsam. Meine leichten Trailrunning-Schuhe sind für solches Gelände nicht optimal. Bald erreichen wir eine Stelle, an der man herunterklettern muss. Mein Freund knipst ein paar Fotos.

Wandern Leitenjöchl - Bach

Mittlerweile ist der Himmel wieder bedeckt und es fängt an, heftig zu regnen. Der Wanderweg verläuft jetzt am kleinen Bach entlang, der nach dem Regen extrem viel Wasser hat. Wir müssen ihn mehrmals überqueren, was gar nicht so einfach ist. Zum Schluss gehen wir auf dem gleichen Weg im Madautal wie gestern.

Wandern Leitenjöchl - Bach

Das Auto auf dem Parkplatz in Bach erreichen wir kurz nach 17 Uhr. Mittlerweile scheint wieder die Sonne. Zwei Stunden später sind wir zu Hause. Wir genießen die heiße Dusche. Zum Ausklingen des Tages gibt es Pizza und Wein bei unserem Lieblingsitaliener.

Die Tour habe ich auf gpsies.com hochgeladen.

4 comments

Simon 29/08/2018 - 2:21 am

Interessante Tour aber wie hätte denn die Tour ohne das Biwakieren ausgesehen? Mir erscheint das eher als mutwilliges Zelten.

Entweder habt ihr euch nämlich von den Tourzeiten überschätzt oder ihr hättet doch eine der Hütten aufsuchen können.

Aber wenn man Zelt und Matratzen dabei hat in so einen Gelände dann ist scho klar warum.

Interessante wäre hier doch, für alle anderen die kein Zelt mit aufn Berg schleppen und auf Hütten übernachten wie es der Alpenverein empfiehlt wie diese Tour auch bei nicht perfekten (keine Notsituation) Wetter machbar wäre.
Mit realistischer Zeitplanung!

Ansonsten ist diese Tour nicht zum Nachmachen zu empfehlen.
Deswegen bitte Beschreibung updaten.

Viele Grüße, Simon

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sport-tours-travels 02/09/2018 - 9:01 pm

Danke für den Hinweis. Bei einer großen Tour, wie unsere, kann man sehr schlecht planen. Ein superleichtes Zelt (1 kg) und eine winzige Isomatte (300 g) schaden bei Notfällen nicht… Aber du hast recht – es ist nicht erlaubt, bei uns in den Bergen zu übernachten. In den Tourdaten habe ich die Übernachtungsmöglichkeiten erwähnt: Memminger Hütte und Württemberger Haus. Wer schneller unterwegs ist, wie wir, kann in der Memminger Hütte übernachten (2-Tage Tour mit 1200 Metern Höhenunterschied am ersten Tag und 1600 Metern am zweiten Tag). Gemütlicher geht es in drei Tagen mit der zweiten Übernachtung im Württemberger Haus. Liebe Grüße, Ina

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helga 15/07/2019 - 5:34 pm

Ins Lechtal hat mich meine Freundin eingeladen. Wir möchten den Fluß entlang reisen, bis Bach, wo auf uns ein kuschelige Aufenthalt schon warten wird. Mein Dankeschön für die herrlichen Bergaussichten! Frische Luft und wilde Natur ermöglichen doch immer den schnellen Ausstieg aus dem hektischen Alltag und völliges Relaxen.

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sport-tours-travels 06/09/2019 - 8:40 am

Hallo Helga,
das stimmt. Ich würde gerne auf dem wunderschönen Lechweg wandern, allerdings klappt es eher nicht mehr in diesem Jahr. Euer Gasthof sieht sehr ansprechend aus…
LG, Ina

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