Vor einem Jahr war ich zum ersten Mal auf der wunderschönen, gebirgigen Insel Korsika. Acht Tage lang wanderte ich mit schwerem Rucksack auf dem berühmten Fernwanderweg GR20. Mein Sohn hat die zwei Ferienwochen bei seinem Papa verbracht. In diesem Sommer war ich wieder auf Korsika, und diesmal waren meine beiden Männer dabei – mein Sohn und mein Freund. Im August haben wir vier Wochen Urlaub auf der französischen Insel gemacht.
Korsika ist die viergrößte Insel im Mittelmeer. Zum Großteil besteht sie aus Gebirge. Der höchste Gipfel, der Monte Cinto, ist 2706 Meter hoch. Die schwierigste Etappe des GR20 geht fast auf den höchsten Berg Korsikas hinauf. Während meiner Fernwanderung im letzten Jahr habe ich mit einigen anderen Wanderern das Dach Korsikas bestiegen. Die korsische Bergwelt ist sehr faszinierend. Das Landschaftsbild prägen hohe Gipfel, schroffe Felswände, grüne Täler, plätschernde Bäche, Flüsse mit imposanten Schluchten, bezaubernde Bergseen, Almen und malerische Bergdörfer. Wer länger in den korsischen Bergen unterwegs ist, wird zahlreiche Wildschweine, Bergziegen und Mufflons treffen.
Meine Empfehlungen *:
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- Korsika mit Kindern: 50 Wander- und Entdeckertouren in den Bergen und am Meer
- Erlebnisurlaub mit Kindern Korsika: 40 Wanderungen und Ausflüge. Mit GPS-Tracks
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- Korsika Süd, Corse du Sud, Weitwanderweg GR20: 3 Wanderkarten 1:50000 (Landkarten)
Die Mittelmeerinsel ist außerdem für ihre herrlichen Strände berühmt. Im Osten, südlich von Bastia, erstrecken sich kilometerlange, feine Sandstrände. Im Norden, westlich von St. Florent, findet man zwei Traumstrände mit türkisblauem Wasser: Plage du Lotu und Plage de Saleccia – beide erinnern an die Karibik. Im Südosten sind die malerischen Strände von Porto Vecchio und Bonifacio sehr beliebt.
Die größten Städte Korsikas sind Ajaccio und Bastia. Die bedeutendste Hafenstadt der Insel, Bastia, bietet eine sehenswerte Altstadt und einen malerischen alten Hafen.
Familienurlaub auf Korsika – Tipps für einen spannenden Urlaub mit Kind
Ich verreise oft ohne meinen Sohn, mit meinem Freund oder alleine, und erkunde die Reiseziele zu Fuß beim Wandern oder Radfahren. Da mein Sohn erst 12 und nicht so fit ist, dazu das Meer liebt, mussten wir für unseren Familienurlaub im Sommer eine Lösung finden, damit alle auf ihre Kosten kommen. Auf Korsika ist das kein Problem – die Berge und Sandstrände liegen nicht so weit voneinander entfernt. Wir unternahmen ein paar leichte Küstenwanderungen und mittelschwere Bergwanderungen, besuchten viele Strände und interessante Sehenswürdigkeiten. Mein Freund hatte auch sein Paddelboot dabei, daher konnte mein Sohn einige abenteuerliche Bootstouren an der Küste entlang unternehmen.
Campingurlaub auf Korsika im Sommer – Tipps, Kosten, Vorteile und Nachteile
Die französische Insel Korsika ist ein teures Reiseziel. Besonders in den Sommermonaten Juli und August sind die Hotelpreise sehr hoch. Wer einen längen Urlaub im Hochsommer auf Korsika verbringen und nicht zu viel Geld ausgeben möchte, hat zwei Möglichkeiten: im Zelt oder Wohnmobil auf den Campingplätzen wohnen oder beim Wandern die Insel erkunden und in den Hütten und Gités übernachten.
Um möglichst viel von der Insel sehen zu können, haben wir auf verschiedenen Campings auf der ganzen Insel gewohnt. Insgesamt waren es sieben Campings verschiedener Kategorien – fünf in der Nähe des Meeres und zwei im Inselinneren/in den Bergen.
Weitere Tipps zum Thema „Camping Korsika“ findet ihr auf unterwegsmitkind.com.
Campingurlaub auf Korsika – Vorteile
Im Gegensatz zum Urlaub in einem Hotel oder einer Ferienwohnung, sind die Campingplätze auf Korsika selbst in der teuersten Saison, im Hochsommer, bezahlbar.
Ein großer Vorteil des Campingurlaubs ist auch die Flexibilität. Man muss nicht unbedingt im Voraus reservieren und kann dort bleiben, wo es einem gefällt. Direkt am Meer war es zwar schwierig bzw. fast unmöglich, spät am Abend einen ruhigen Zeltplatz zu finden. Aber wer am Vormittag anreist, hat gute Chancen auf einen optimalen Platz.
Da wir so flexibel vier Wochen lang auf Korsika unterwegs waren, konnten wir ziemlich viele Orte auf der gesamten Insel besuchen. Wir bereisten die Nordküste von Bastia nach Calvi, die Westküste von Calvi nach Porto und die Ostküste von Bastia nach Porto Vecchio. Auch im Inselinneren waren wir unterwegs – von Porto, über Col de Verghio und Corte, nach Porto Vecchio. Wir verbrachten sowohl an den Stränden als auch beim Wandern in den Bergen viel Zeit.
Ein weiterer Vorteil eines Campingurlaubs im Sommer ist der ständige Aufenthalt an der frischen Luft. Das Schlafen im Zelt, Essen im Freien und viel Bewegung sind gesund und machen glücklich.
Mit ein bisschen Glück kann man einen Zeltplatz mit Traumblick finden. In der Bergen ist das oft möglich, am Meer ist es schwieriger. Auf Korsika konnten wir leider keinen Meerblick vom Zeltplatz aus genießen. Aber vor zwei Jahren auf Elba wohnten wir auf einem Zeltplatz mit wunderbarem Meerblick gewohnt.
Campingurlaub auf Korsika – Kosten
Auf den Campingplätzen zahlten wir im Durchschnitt 40 Euro pro Nacht (3 Personen, 2 Zelte, Autostellplatz und Stromanschluss). Der teuerste Campingplatz kostete etwa 50 Euro pro Nacht, der günstigste auf dem GR20 in den Bergen nur 20 Euro. Insgesamt betrugen unsere Übernachtungskosten auf den Campingplätzen circa 1200 Euro (4 Wochen). Die letzten vier Tage verbrachten wir in einem Apartment südlich von Bastia. Es war schon die günstigere Reisezeit. Über booking.com buchte ich die Unterkunft Adonis Borgo Residence Cala Bianca (circa 80 Euro pro Nacht).
Für die Verpflegung gaben wir nicht wesentlich mehr als in Deutschland, Österreich oder Italien aus. Meist haben wir selbst gekocht. Die großen Supermärkte haben ähnliche Preise wie bei uns. Ab und zu aßen wir im Restaurant zu Abend; hier sind die Preise um die 30 Prozent höher als bei uns.
Die Überfahrt mit der Fähre von Piombiono nach Bastia kostete nur 200 Euro (hin und zurück für 2 Erwachsene, 1 Kind und 1 Auto). Die Fahrtkosten (Benzin, Maut- und Autobahngebühren) von München nach Bastia (hin und zurück) beliefen sich auf circa 350 Euro. Die Benzinpreise sind auf Korsika ähnlich wie bei uns.
Insgesamt kostete uns der Urlaub rund 2000 Euro ohne Verpflegung. Für einen 30-Tage langen Urlaub auf der teuren Insel Korsika war es ein echtes Reiseschnäppchen.
Campingurlaub auf Korsika – Nachteile
Selbstverständlich hat der Campingurlaub auch einige Nachteile. Für uns kommt der längere Zelturlaub ausschließlich im Sommer infrage. Im August hatten wir beinahe keinen Regen. In der ersten Augustwoche war es extrem heiß (um die 35 Grad). In der Nacht kühlte es aber deutlich ab und wir konnten gut schlafen.
Der Zeltaufbau, insbesondere wenn man so oft umzieht wie wir, ist schon etwas umständlich. Man kann zwar an einem Ort bleiben, aber für uns kam das nicht in Frage, weil wir viel von der Insel sehen wollten. Wichtig ist es, dass das Zelt geräumig ist und das Kind in einem eigenen Zelt schläft. Wir hatten ein großes Zelt „Berger“ und ein kleineres für meinen Sohn. Zum Schlafen nutzten wir eine aufblasbare, große und bequeme Matratze sowie normale Bettwäsche. Mein Sohn probierte meine neue, hochwertige Isomatte aus und war sehr zufrieden damit.
Zu weiteren Nachteilen gehören das fehlende eigene Bad und die Küche. Die Sanitärräume sind auf den überfüllten Campingplätzen manchmal nicht besonders sauber. Daher sind Badelatschen notwendig. Für die Aufbewahrung der Lebensmittel und der Küchenutensilien braucht man größere Plastikboxen. Im Sommer sollte man einen mobilen Kühlschrank dabei haben, am besten mit Stromanschluss. Von Vorteil ist zudem ein aufklappbares Küchenregal. Wir haben unseres vor dem Urlaub beim Campingspezialist Berger gekauft und das Regal erwies sich als sehr nützlich.
Nicht zu unterschätzen sind die Insekten. Auf Korsika gibt es nämlich viele Mücken. Man sollte unbedingt ein Mückenspray mitnehmen bzw. vor Ort kaufen. Wir verbrauchten zwei Sprays und kauften auch eine Anti-Mücken-Kerze. Auf manchen Campings belästigten uns am Nachmittag ein bisschen die Wespen. Daher aßen wir am liebsten nach Sonnenuntergang zu Abend. Auf dem letzten Campingplatz in der Nähe von Ghisonaccia waren winzige Mücken, die auf Ahornbäumen wohnten, sehr lästig. Nach einem Sturm setzten sich die zwar harmlosen, aber nervigen Insekten dauernd auf unser schwarzes Küchenregal und andere dunkle Sachen. Da wir keine Lust mehr hatten, irgendwo anders das Zelt noch einmal aufzubauen, buchte ich für die restlichen vier Tage auf Korsika ein Apartment in der Nähe von Bastia.
Campingplätze auf Korsika
Korsika ist bei Campingurlaubern sehr beliebt. Es gibt auf der ganzen Insel – an der Küste ebenso wie in den Bergen – unzählige Campingplätze verschiedener Kategorien. Im August waren die Campingplätze zwar ziemlich überfüllt, aber selbst am Abend konnten wir einen Platz finden. Besser ist es, am Vormittag anzureisen, falls man nichts reserviert hat. Ab Ende August geht es ruhiger zu. Nach der achttägigen Wanderung auf dem GR 20 vor einem Jahr habe ich auf dem Camping San Damiano südlich von Bastia kurz vor Einbruch der Dunkelheit einen schönen Platz direkt am Strand gefunden. Anfang August mussten wir uns mit einem Campingplatz zwischen Toiletten und feiernden Jugendlichen zufriedengeben: Wir waren sehr späte mit der Fähre angekommen und brauchten dringend einen Platz für die erste Nacht.
Auf folgenden Campingplätzen auf Korsika haben wir übernachtet:
Camping San Damiano südlich von Bastia
Der 4-Sterne Campingplatz liegt direkt am Strand Lido de la Marana auf einer langen Halbinsel südlich von Bastia. Er bietet Campingplätze für Zelte und Wohnmobile, Bungalows, einen Pool, einen großen Supermarket, ein Restaurant, gepflegte Sanitärräume, einen Waschraum, Animation, einen Kinderspielplatz, einen überdachten Aufenthaltsraum mit Tischen und Stühlen sowie WLAN. In der teuersten Reisezeit kostete die Übernachtung circa 45 Euro (drei Erwachsene, ein Zelt und ein Auto).
Direkt vor dem Camping gibt es eine Bushaltestelle. Die Busse nach Bastia (circa 10 Kilometer entfernt) fahren einige Male am Tag. Der Hafen ist in 20 Minuten erreichbar.
Anfang August war der Campingplatz sehr voll, aber Anfang September ging es dort ziemlich ruhig zu. Im letzten Jahr habe ich nach der Wanderung auf dem GR20 auf dem Camping San Damiano drei Tage verbracht. Ich besuchte Bastia, machte ausgedehnte Spaziergänge und gemütliche Läufe am kilometerlangen, feinen Sandstrand.
Camping Acqua Dolce in Saint Florent
Der Campingplatz liegt direkt am schönen Sandstrand Plage La Roya, südwestlich von Saint Florent. Es gibt dort einfache Sanitärräume und Waschmaschinen, weniger Infrastruktur, keinen Pool und keine Animation, aber das haben wir nicht vermisst. Der Strand ist nämlich nur durch eine kleine Straße getrennt. Außerdem sind die Preise sehr günstig (circa 30 Euro pro Nacht für drei Personen, zwei Zelte, ein Auto und einen Stromanschluss).
Der Camingplatz Acqua Dolce bietet einen winzigen Minimarkt und eine Pizzeria. Das nette Lokal am Strand mit günstigen Preisen und leckeren Pizzas besuchten wir mehrmals.
Saint Florent ist circa 2 Kilometer entfernt. Von dort aus kann man einen Bootsausflug oder eine Wanderung zu den Traumstränden Plage du Lotu und Plage de Saleccia unternehmen. Die Strände liegen östlich der unbewohnten Naturlandschaft Désert des Agriates.
Auf der Westseite der wüstenartigen Landschaft liegt ein weiterer Traumstrand, der Plage de l’Ostriconi. Die paradiesische Sandbucht liegt in der Nähe des gleichnamigen Campingplatzes. Vom Strand aus unternahm ich eine einsame Wanderung auf den Gipfel Punta Liatoggiu. Für meine Männer war es zu heiß, bei 35 Grad auf den 222-Meter-hohen Gipfel zu wandern. Ich wurde für meine Anstrengungen mit einem grandiosen Ausblick über den Strand belohnt.
Camping U Paradisu
Der Campingplatz befindet sich im Désert des Agriates, in der Nähe des Strandes Plage de Saleccia. Er ist sehr einfach und nur mit einem Geländewagen, Boot oder zu Fuß erreichbar. Dennoch erfreut er sich großer Beliebtheit – wir bekamen keinen freien Platz, womit wir überhaupt nicht gerechnet hatten. Mein Freund und mein Sohn erreichten den Plage de Saleccia mit dem Faltboot und ich über einen 15-Kilometer-langen Wanderweg. Es war schon spät am Nachmittag. Nach dem Sonnenuntergang und Abendessen entschieden wir uns, am Strand zu übernachten. Das ist zwar auf Korsika verboten, aber es handelte sich um einen Notbiwak – wir übernachteten nach dem Einbruch der Dunkelheit mit Isomatten und Schlafsäcken. Wie es sich am Morgen herausgestellte, gab es noch einige Abenteurer mehr, die am Strand Plage de Saleccia übernachtet hatten.
Wir schauten uns die Einrichtungen des Campingplatzes nicht an, aber besuchten die Bar und den Minimarkt. Zwischen Sonnenuntergang und 9 Uhr am nächsten Tag genossen wir den leeren Traumstrand. Danach kamen mit Booten die ersten Badegäste. Im Hochsommer ist der Strand nämlich sehr gut besucht.
Camping L’orniccio bei L’Île Rousse
Der einfache Campingplatz liegt auf einer kleinen Anhöhe rund zwei Kilometer von L’Île-Rousse entfernt. Man erreicht den Ort und die Strände über einen Fußweg (etwa 2,5 Kilometer) oder mit dem Auto. Auf dem Campingplatz L’orniccio genossen wir Ruhe und schattige Zeltplätze. Im Gegensatz zu den Campings am Meer war er selbst Anfang August nicht überfüllt. In der Nähe gibt es eine Pizzeria, die wir einmal besuchten und die ich empfehlen kann.
Die Halbinsel Ile de la Pietra, auf der sich ein Leuchtturm befindet, gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeit von L’Île-Rousse und bietet herrliche Sonnenuntergänge. Im Ferienort gibt es einige Sandstrände und Buchten.
Die hohen Berge sind nicht so weit entfernt. Wir besuchten das Bergdorf Calenzana und Gite d’étape Bonifatu. Beide Orte sind perfekte Ausgangspunkte für Wanderungen in die hohe Bergwelt Korsikas. In Calenzana beginnt der berühmte Fernwanderweg GR 20. Die Hütte Gite d’étape Bonifatu, die auf 540 Meter Höhe liegt, kann mit dem Auto erreicht werden. In direkter Umgebung gibt es zahlreiche Badegumpen, die bei Familien mit Kindern sehr beliebt sind.
Zwischen L’Île-Rousse und der sehenswerten Stadt Calvi liegt das idyllische Dorf Lumio. Von hier aus unternahmen wir eine leichte Wanderung zum Ruinendorf Occi.
Camping L’Alzelli im Fangotal
Der einfache, kleine Campingplatz L’Alzelli liegt idyllisch im winzigen Ort Tuarelli im Fangotal. Nach zehn Tagen an der Nordküste Korsikas verbrachten wir drei Tage in der urigen Region zwischen Galeria und dem höchsten Berg Korsikas, dem Monte Cinto. Der Campingplatz liegt in unmittelbarer Nähe der vielen Gumpen des Fangos. Die traumhafte Lage entschädigt für die einfache Einrichtung und die ungepflegten Sanitäranlagen. Der Campingplatz ist bei Familien mit Kindern sehr beliebt, die Ruhe und Naturnähe lieben.
Der kleine Campingplatz bietet eine Pizzeria an. Wir aßen hier einmal zu Abend. Allerdings kamen wir zu spät und bekamen nur kleine, kalte Mahlzeiten (Salat und Wurstplatte), die etwas überteuert waren. Die Stellplätze waren sehr günstig – etwa 30 Euro pro Nacht (drei Personen, zwei Zelte und ein Auto).
Vom Camping aus kann man leichte Wanderungen am Fluss Fango entlang unternehmen. Wir wanderten von Bardiana Richtung Refuge de Puscaghia (1101 m), badeten in Bergbächen und genossen wunderbare Ausblicke auf die höchsten Gipfel Korsikas.
Camping Les Oliviers in Porto
Der 4-Sterne Campingplatz Les Oliviers liegt idyllisch am Fluss in Porto an der Westküste Korsikas. Zum schönen Kiesstrand sind es circa 1,5 Kilometer. Zum Campingplatz gehören schattige Stellplätze, Chalets, gepflegte Sanitäranlagen, eine wunderschöne Poollandschaft mit herrlichem Ausblick, eine Pizzeria und ein Fitnessraum. Wir hatten einen schönen Stellplatz zwischen den Bäumen mit herrlichem Ausblick auf die Berge. Hier bezahlten wir etwa 55 Euro pro Nacht (drei Personen, zwei Zelte, ein Auto und ein Stromanschluss). Zweimal besuchten wir die Pizzeria, die ich sehr empfehlen kann. Direkt vor dem Campingplatz befinden sich zwei Supermärkte. Wir kauften im Spar ein, der ein gutes Sortiment hatte und günstig war.
Porto liegt malerisch an der Steilküste am Golf de Porto. Der idyllische Ort hat rund 600 Einwohner. Diese Region gehört zu den schönsten auf Korsika und bietet hervorragende Ausflugs- und Wandermöglichkeiten. Die wichtigste Sehenswürdigkeit im Ort, der Wachturm Tour de Porto, kann besichtigt werden kann und bietet schöne Panoramablicke.
Wir unternahmen eine aussichtsreiche Wanderung von Marina de Porto zum Strand Plage de Bussaglia. Der Kiesstrand ist umrahmt von einem gigantischen Felsen. Der Plage de Bussaghlia ist auch mit dem Auto erreichbar und daher ziemlich beliebt. Am Strand haben sich zwei Restaurants angesiedelt.
Weitere Ausflugsmöglichkeiten gibt es südlich von Porto – das Bergdorf Piana, die Felsklippen Capo Rosso und der herrliche Sandstrand Plage d’Arone.
Camping Castellu di Verghio auf dem GR20
Bei dem Campingplatz Castellu di Verghio handelt es sich um einen einfachen Biwakplatz, der auf einer Höhe von 1400 Metern auf dem GR 20 liegt. Der GR 20 gehört zu den beliebtesten, aber auch schwierigsten Fernwanderwegen in Europa. Vor einem Jahr bin ich alleine auf der halben Strecke zwischen Calenzana und Refuge de l’Onda gewandert, daher kannte ich diese Übernachtungsmöglichkeit. Diesmal verbrachten wir drei Nächte auf dem Biwakplatz. Für meinen Sohn war es ein riesiges Abenteuer, in der hohen Bergwelt im Zelt zu wohnen. Er konnte die Wanderer mit schweren Rucksäcken beobachten, die müde, aber glücklich ihre Zelte aufbauten. Für uns war dort alles wesentlich leichter, weil wir das Auto in der Nähe hatten.
Die Sanitäranlagen des Biwakplatzes sind sehr einfach, aber gepflegter als auf dem Camping im Fangotal. Den Besuchern stehen ein kleiner Küchenraum und ein Minimarkt zur Verfügung. Die Übernachtung auf dem Camping war sehr günstig – 20 Euro für drei Personen und ein Zelt. Wenn es regnet, kann man in einem Gité übernachten (Mehrbettzimmer mit eigenem Bad). In der Nähe gibt es ein Hotel mit einem kleinen Restaurant.
Die Umgebung bietet herrliche Wandermöglichkeiten. Besonders empfehlen kann ich die Wanderungen auf dem GR 20. Wir unternahmen eine wunderbare Wanderung zum Refuge Ciuttulu di i Mori (1991 m), eine Etappe auf dem GR 20 Richtung Norden. Für meinen Sohn war die lange Strecke mit rund 900 Höhenmetern (viele Gegenanstiege) leicht zu bewältigen. Die Ausblicke auf die hohen Berge, das Klettern auf riesigen Felsen und Baden in Gumpen entschädigten für die Anstrengungen. Wer länger auf dem Biwakplatz übernachtet, kann auf dem GR20 Richtung Südosten wandern. Das wunderschöne Ziel ist der idyllische Bergsee Lac de Nino (1743 m).
Camping U Casone in Ghisonaccia
An der Ostküste in der Nähe des Ortes Ghisonaccia, rund 90 Kilometer südlich von Bastia, liegt der weitläufige Campingplatz U Casone. Er bietet Stellplätze für Wohnmobile und Zelte, Mobilheime und Mietzelte, gepflegte Sanitärräume, einen Pool, ein Restaurant sowie einen Fahrrad- und Kanuverleih. Wir hatten einen riesigen, schattigen Stellplatz in der Nähe des Flusses. Der kilometerlange, feine Sandstrand war circa ein Kilometer entfernt. Im Gegensatz zu den überfüllten Stränden im Norden und Südwesten Korsikas, ging es hier sehr ruhig zu. Nach einem kurzen Spaziergang konnten wir einsame Strandabschnitte erreichen. Der rund 1,5 Kilometer entfernte große Supermarket war mit dem Auto oder zu Fuß erreichbar. Das Restaurant kann ich sehr empfehlen. Der Campingplatz war relativ günstig – circa 40 Euro pro Nacht (drei Personen, zwei Zelte, ein Auto und ein Stromanschluss). Die zwei anderen Campingplätze der 4-Sterne-Kategorie, Marina d’Erba Rossa und Arinella Bianca, waren doppelt so teuer. Wir fanden solche Preise für ein Camping unangemessen, weil man dafür auf Korsika in einem günstigen Hotel oder Ferienhaus wohnen kann.
Die unmittelbare Umgebung von Ghisonaccia bietet keine spektakulären Landschaften und Orte wie die anderen Regionen, die wir besuchten. Der lange Sandstrand lädt zu ausgedehnten Spaziergängen und Läufen ein. Er ist auch perfekt für Familien mit kleinen Kindern.
Wir unternahmen einen Ausflug zu den traumhaften Stränden von Porto Vecchio (circa 80 Kilometer weiter südlich). Ursprünglich wollten wir in dieser Region auch wohnen. Es gibt hier allerdings wenig Campings und wir fanden nichts Passendes. Mit rund 11000 Einwohner ist Porto Vecchio die drittgrößte Stadt Korsikas. Die malerische Altstadt wurde auf einem Hügel erbaut. Am Golf de Porto Vecchio liegt der Yacht- und Fährhafen. Die Stadt ist berühmt für ihre Traumstrände und Buchten, die umgeben von Hügeln und mit Pinienbäumen bewachsen sind. Wir verbrachten mehrere Stunden am wunderschönen Strand Palombaggia, der allerdings Ende August sehr überlaufen war. Am Strand gibt es mehrere Restaurants, Bars und einen Liegenverleih.
Ghisonaccia liegt zwar in einer flachen Gegend, aber die Berge sind nicht sehr weit entfernt. Mit meinem Freund, ohne meinen Sohn, unternahm ich eine herrliche Wanderung vom Bergdorf Isolaccio-di-Fiumorbo aus. Der kleine Ort liegt auf 692 Metern und ist von der Küste 45 Autominuten entfernt. Von dort aus wanderten wir zum Refuge de Prati (1840 m) und weiter auf dem GR 20 Richtung Punta della Cappella – dort erreichten wir die Höhe von 2000 Metern. Diese Etappe des GR20 befindet sich im südlichen Teil, auf dem ich im letzten Jahr nicht gewandert bin. Von hier aus genossen wir weite Ausblicke über die Küste und Ghisonaccia.
Mein Freund unternahm zwei Bootstouren auf dem Fluss U Fium Orbu. Er startete direkt vor unserem Zeltplatz und fuhr Richtung Strand und Berge.
Auf dem Camping U Casone verbrachten wir fünf Nächte. Für die letzten vier Tage buchte ich über booking.com ein kleines Ferienhaus südlich von Bastia.
Campingurlaub auf Korsika – Fazit
Trotz der Nachteile, die ich in diesem Artikel genannt habe, werde ich auch künftig mit meinem Sohn einmal im Jahr einen Campingurlaub im Zelt machen. Momentan haben wir kein Wohnmobil, was sicher wesentlich komfortabler wäre, deshalb kommt nur das Zelten infrage. Mir ist es jedoch sehr wichtig, einmal im Jahr einen längeren Urlaub mit meinem Sohn zu verbringen. Vier Wochen Urlaub auf Korsika im Hotel oder in einer Ferienwohnung würden mein Budget für andere Urlaube und Kurztrips sehr einschränken. Daher nehme ich ein paar Unannehmlichkeiten in Kauf und genieße die Vorteile des Campingurlaubs – Wohnen an der frischen Luft und viele Abenteuer. Für den nächsten Sommer könnte ich mir vier Wochen in Norwegen gut vorstellen.