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Refuge Petra Piana auf Korsika
Wandern zur idyllischen Hütte auf dem GR20

by sport-tours-travels
Refuge Petra Piana - Korsika

Das Refuge Petra Piana ist eine bewirtschaftete Hütte, die auf 1843 Metern im korsischen Gebirge liegt. Die Berghütte ist am schnellsten vom Bahnhof Tattone erreichbar. Sie bietet 28 Betten im Matratzenlager, zahlreiche Leihzelte, Biwakplätze, einfache Sanitärräume sowie warme Speisen und Getränke an. In der Hütte kann man auch einige Lebensmittel wie Nudeln, Soße, Käse und Brot kaufen.

Wegen der Lage in der hohen Bergwelt sowie einer besonderer Atmosphäre gehört das Refuge Petra Piana zu den urigsten Hütten auf dem GR20. Vor den Hütten und auf Biwakplätzen sieht man zwar oft Pferde, aber auf dieser Höhe sind sie etwas Besonderes.

Wandern auf dem GR20 vom Refuge de Magnanu zum Refuge Petra Piana

Das Refuge Petra Piana liegt auf der nördlichen Hälfte des berühmten Fernwanderwegs GR20. Er gilt als schwierigster Fernwanderweg Europas, wovon ich mich vor fünf Jahren selbst überzeugen konnte. Der legendäre Fernwanderweg lockt jährlich Tausende Wanderer aus ganz Europa an.

Bei der Wanderung auf dem Nordteil des GR20 erreichte ich die urige Hütte vom Refuge de Magnanu. Diese Etappe ist sehr anspruchsvoll, aber gehört zu den schönsten Etappen des Fernwanderwegs. Wenn man vom Norden wandert, ist das die achte Etappe. Auf der 8,5-Kilometer sind 900 Höhenmeter zu bewältigen. Die größten Highlights sind hier die Überquerung der Breche de Capitello und die wunderschönen Bergseen Lac de Capitello, Lac de Melo und Lac de Bettaniella.

Die Berghütte ist aber auch ein perfekter Ausgangspunkt für Tageswanderungen. Eine Übernachtung im Zelt im korsischen Gebirge ist ein unvergessliches Erlebnis. Wer ein eigenes Zelt nicht mitnehmen will, kann in einem Leihzelt übernachten. Allerdings ist die Reservierung empfehlenswert.

Wandern von Tattone zum Refuge Petra Piana

Ende August bin ich spontan mit Bus und Fähre (München – Genua – Bastia) nach Korsika gefahren, um alleine auf der südlichen Hälfte des GR20 zu wandern. Nach der Ankunft übernachtete ich auf dem Campingplatz südlich von Bastia und durfte mein ultraleichtes Zelt sogar in direkter Strandnähe aufbauen. Am nächsten Tag ging es mit dem Zug ins korsische Gebirge. Da mir die letzte Etappe des Nordteils noch fehlte, startete ich die Wanderung auf dem GR20 nicht in Vizzavona, sondern in Tattone. Der winzige Ort liegt auf 800 Metern im korsischen Gebirge. Es gibt hier einen Campingplatz mit einem Restaurant. Den ersten Abend im korsischen Gebirge ließ ich im Restaurant ausklingen.

Am nächsten Tag begann ich mit dem Aufstieg zum GR20. Mein erstes Ziel war das Refuge Petra Piana. Eigentlich war es ein großer Umweg, da ich direkt zur nächsten Hütte l’Onda Richtung Süden wandern konnte. Aber die urige, hochgelegene Berghütte Petra Piana sowie die wunderschönen Bergseen haben mich bei der Wanderung auf der nördlichen Hälfte des GR20 derart beeindruckt, dass ich die Orte noch einmal besuchen wollte.

Zunächst wanderte ich durch das winzige Dorf Canaglia, danach ging es ins idyllische Maganello-Tal. Die Gegend ist wegen ihrer vielen Gumpen sehr beliebt. Im Sommer herrschen auf Korsika die Temperaturen um die 30-35 Grad. Die Gumpen sind perfekt zum Abkühlen. Das erste Highlight war der Wasserfall Cascade du Meli, der ein beliebtes Wanderziel ist. Er liegt auf dem Wanderweg kurz vor der Bergerie de Tolla, in der ich eine kurze Pause einlegte. Die Alm bietet Speisen, Erfrischungsgetränke sowie hervorragenden korsischen Käse. Neben der Alm gibt es eine Quelle.

Oberhalb der Alm waren die Gumpen noch malerischer. Bei den wunderschönen Cascades du Maganello auf 1200 Metern musste ich unbedingt eine längere Pause einlegen.

Mein Rucksack war dank der ultraleichten Ausrüstung etwas leichter als vor fünf Jahren. Jetzt musste ich „nur“ 14 Kilogramm tragen, aber das war auch nicht einfach. Deshalb konnte ich nur langsam bergauf gehen. Als ich die Berge auf 1600 Metern erreichte, fing es an leicht zu gewittern. Ich hatte ein mulmiges Gefühl, zum Glück war das Gewitter weit entfernt.

Ich verließ den Wald und genoss endlich weite Blicke und die wunderschöne, hohe Bergwelt. Zum Schluss war der Himmel total bedeckt; es fing an zu nieseln. Aber die Hütte war nicht mehr weit entfernt.

Gegen 16 Uhr gelangte ich zur Hütte. Ich hatte Glück – als ich geschützt unter dem Dach stand, begann es heftig zu regnen. Nach einer Stunde kam aber wieder die Sonne raus. Ich suchte einen guten Biwakplatz aus und baute mein Zelt auf. Nach dem Abendessen genoss ich den ersten Sonnenuntergang auf dem GR20. Er war noch schöner als vor fünf Jahren – der Umweg lohnte sich auf jeden Fall.

Tourendaten

StartBahnhof Tattone (800 m)
ZielRefuge Petra Piana (1843 m)
Strecke13 Kilometer
Höhenmeter bergauf1100 Meter
Höhenmeter bergab100 Meter
Dauer5 Stunden
Schwierigkeitmittelschwer
Strecke & Bilder auf Komoot

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