Am wunderschönen Achensee war ich schon dreimal. Der größte See Tirols ist von München aus ziemlich schnell mit dem Auto erreichbar. Im Westen ist der Achensee umgeben von hohen Gipfeln des Karwendelgebirges, im Osten von den Brandenberger Alpen. Bei Wanderern und Bergsteigern ist die Region daher sehr beliebt. Von den Wanderwegen, Almen und Gipfeln aus genießt man atemberaubende Ausblicke über den großen See. In den größten Orten der Region Pertisau, Maurach, Eben am See, Buchau und Achenkirch haben sich zahlreiche Hotels und Pensionen für jeden Geschmack und Geldbeutel angesiedelt. Viele gehobene Hotels haben Wellness- und Spa-Bereiche und sind perfekt für einen Luxusurlaub in den Bergen. Wer die Natur und die Berge noch intensiver erleben will, kann zwischen Juni und Oktober in einer Berghütte übernachten.
Vor zwei Monaten, Mitte September, habe ich das herrliche Herbstwetter genutzt und bin spontan zum Achensee gefahren. Da ich den Kurztrip alleine gemacht habe, war die Anreise mit dem Zug eine interessante Option. Ich fahre nämlich nicht so gerne Auto und die Deutsche Bahn hat mittlerweile günstige Angebote. Damit ist die Fahrt nicht teurer als Benzin- und Mautkosten, wenn man alleine mit dem Auto reist. Im Zug kann ich entspannt lesen und das Smartphone nutzen – die Bahnreise ist stresslos und umweltfreundlich.
Das Südufer des Achensees ist von München (je nach Strecke) 110 bis 140 Kilometer entfernt. Mit dem Auto fährt man knapp zwei Stunden, mit dem Zug nicht viel länger. Die Zugfahrt von München nach Jenbach dauert rund 1,5 Stunden. Von Jenbach fährt fast jede Stunde nach Eben am Achensee und Maurach ein Bus, der die Region Achensee in circa 30 Minuten erreicht. Es war schon meine dritte Zugreise in diesem Jahr.
Das letzte Mal habe ich am Achensee zwei Tage verbracht und zwei tolle Wanderungen unternommen.
Wanderung zum Dalfazer Wasserfall und zur Dalfaz-Alm
Nach der Anreise mit dem Zug und Bus, suchte ich zuerst mein Hotel in Maurach auf, das ich zu Hause über booking.com gebucht habe. Das 3-Sterne Hotel Moser kann ich allen empfehlen, die eine günstige Unterkunft am Achensee suchen. Ich durfte schon gegen 12 Uhr einchecken und meine Sachen im Zimmer lassen.
Danach ging ich zu Fuß zum Achensee, der vom Hotel circa zwei Kilometer entfernt ist. Ich genoss die herrliche Landschaft, die Bergblicke, die Herbstfarben und die Idylle mit grasenden Kühen. Danach erreichte ich den wunderschönen Achensee. Am liebsten hätte ich eine Rundwanderung um den See gemacht, aber ich hatte ein anderes Ziel.
Ich wanderte am Südostufer entlang und erreichte Buchau. Beim Kinderhotel Buchau begann ich mit dem Aufstieg über eine Forststraße im Wald. Von dort waren es nur 45 Minuten Wanderzeit zu meinem ersten Ziel, dem Dalfazer Wasserfall. Hier war mein Weitwinkelobjektiv von Vorteil – die Fallhöhe beträgt nämlich 60 Meter. Vor dem mächtigen Wasserfall gibt es eine Aussichtsplattform mit zwei Bänken. Oberhalb des Wasserfalls genießt man einen wunderbaren Ausblick über den Achensee.
Danach wanderte ich weiter zur idyllischen Dalfaz Alm, die auf 1693 Metern Höhe liegt. Die Wanderzeit von Buchau beträgt circa zwei Stunden; auf der aussichtsreichen Strecke sind rund 700 Höhenmeter zu bewältigen. Am Montag ging es in der Alm ruhig zu. An schönen Herbstwochenenden ist sie sehr gut besucht. Ich bestellte Kaffee und Kuchen und genoss den traumhaften Ausblick über den Achensee. Mit dem Abstieg beginn ich erst gegen 18 Uhr, aber das war für mich kein Problem, weil ich bergab schnell unterwegs bin. Zum Schluss, 200 Meter über dem See, erlebte ich noch die wunderschöne Sonnenuntergangstimmung. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichte ich mein Hotel in Maurach.
Wandern auf die Seebergspitze
Am nächsten Tag begab ich mich gleich nach dem Frühstück zu Fuß nach Pertisau (rund 4 Kilometer), um von dort aus auf die Seebergspitze zu wandern. Diesen Zweitausender habe ich schon einmal vor drei Jahren bestiegen (ebenfalls alleine). Das Wetter war am Vormittag traumhaft schön. An der Uferpromenade zwischen Buchau und Pertisau kann man wunderbar spazieren gehen, joggen und Rad fahren. Beim Ortseingang von Pertisau wurde eine 14-Meter-hohe-Aussichtsplattform errichtet, die einen tollen Ausblick auf Pertisau und den Achensee bietet. Dort legte ich eine Fotopause ein. Danach ging zu meiner Unterkunft in Pertisau, dem 4-Sterne Alpenhotel Tyrol. Ich durfte schon gegen 10 Uhr das Zimmer beziehen.
Anschließend begann ich mit dem Aufstieg. Es gibt mehrere Wanderwege auf den Gipfel. Ich entschied mich für den Weg, den ich schon kannte – von Pertisau durch den Wald zum Ebnerblick (1050 m). Dort genoss ich den ersten herrlichen Ausblick. Lange ging es weiter durch den Wald bis zur Waldgrenze hinauf. Ab diesem Punkt bietet der Wanderweg ein grandioses Panorama über den Achensee.
Ich wanderte in der Latschenzone und erreichte den steilen Kamm auf circa 1800 Metern. Die Wanderung am Kamm entlang erforderte Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, weil es viele stark ausgesetzte Stellen gab. Ich war sehr froh, dass ich meine neuen festen Wanderschuhe von Lowa angezogen hatte und keine leichten Trailrunning-Schuhe, wie vor drei Jahren.
Als ich den Gipfel erreichte, war es nicht mehr so sonnig, aber der Ausblick war trotzdem atemberaubend: Die Seebergspitze thront in der Mitte des Westufers des Sees und bietet eine Panorama-Aussicht über den ganzen See, das Karwendel- und Rofangebirge. Ich konnte den Nachbargipfel im Süden erkennen, den Bärenkopf, auf dem ich mit meinem Freund im Sommer vor zwei Jahren übernachtet habe. Wer mehr Zeit hat, kann weiter auf den benachbarten Gipfel wandern – die Seekarspitze.
Nach dem langen Gipfelglück entschied ich mich für den Abstieg über den Pasillsattel. Diesen Wanderweg kannte ich noch nicht, aber es war eine gute Entscheidung: Der Weg war nämlich nicht so stark ausgesetzt (mit einigen Ausnahmen) und ich konnte flott zum Pasillsattel (1680 m) heruntergehen. Nach dem Sattel ging es noch einfacher – gegen 18 Uhr erreichte ich das Tal und die Pletzachalm (1040 m). Dort nieselte es schon, doch ich hatte Glück – erst zum Schluss fing es an, heftig zu regnen, aber da erreichte ich schon das Hotel. Nach der heißen Dusche in meinem gemütlichen Zimmer, ließ ich den Tag bei Pizza und Wein in der Pizzeria Via Pasto ausklingen.
4-Sterne Alpenhotel Tyrol in Pertisau
Das Alpenhotel Tyrol hat mich schon von außen begeistert. Das Gebäude aus Holz beinhaltet auch weiße Elemente und sieht mit bunten Balkonpflanzen wie ein Märchenhaus aus. Ein kleiner Biopool und eine Liegewiese laden zum Entspannen und an heißen Sommertagen zum Abkühlen ein. Das Hotel ist ruhig gelegen und nur zehn Gehminuten vom Achensee entfernt. Vom hübschen Balkon aus genießt man einen traumhaften Blick auf den Ort und die Berge.
Mein Doppelzimmer war geräumig, sehr modern und ansprechend eingerichtet. Nach der Tour auf die Seebergspitze genoss ich die heiße Dusche im modernen Bad und das bequeme Bett. Den Wellnessbereich und die Sauna nutzte ich leider nicht. Das Alpines Lifestylehotel ist ein Erwachsenenhotel, für einen Kurzurlaub mit meinem Sohn also nicht geeignet, erst in drei Jahren (wenn er 16 ist).
Das Hotel verfügt über ein gutes Restaurant, das aber an diesem Tag geschlossen war.
Am nächsten Morgen genoss ich das leckere Alpensee-Bio-Frühstück mit Sekt im hübschen Frühstückraum.
Ich kann das 4-Sterne Haus voll und ganz weiterempfehlen. In der warmen Jahreszeit ist das Hotel perfekt für Wanderer, Radfahrer und Golfspieler. Direkt vor dem Hotel liegt der größte Golfplatz am Achensee. Im Winter kann man am Achensee hervorragend Ski fahren, langlaufen, Schneeschuh- und Skitouren unternehmen. Das ganze Jahr hindurch kommen im Alpenhotel Tyrol Genuss- und Wellnessurlauber vollkommen auf ihre Kosten. Der wunderschöne Achensee lädt zum Spazierengehen bei jeder Jahreszeit ein.
Das Alpenhotel Tyrol kann direkt oder über booking.com gebucht werden.
Hinweis: Die netten Eigentümer des Hotels haben mich freundlicherweise zum Aufenthalt in ihrem Hotel eingeladen. Meine Meinung wurde dadurch jedoch nicht beeinflusst.
1 comment
Hi Ina, richtig schöne Bilder hast du da gemacht am Achensee. Zu schade, dass es jetzt schon wieder so kalt ist bei uns in Tirol, da bekommt man richtig Lust die nächste Wanderung fürs Wochenende zu planen! Wir waren letztes Jahr am Hochiss über der Dafalz-Alm, was auch wunderschön war. Speziell weil man sich nach der Wanderung im Achensee abkühlen kann 🙂
LG
Daniela von planBvoyage