Ich liebe Kurzurlaube und Wochenendtrips. Im Gegensatz zu Reisen kann ich sie beliebig oft machen, sogar zweimal im Monat, wenn das Wetter schön ist.
Ende September hatten wir in München und in den Alpen herrliches Wetter mit Temperaturen um die 20 Grad. Statt wie viele andere Münchner die Wiesn zu besuchen, buchte ich ein nettes 3-Sterne-Hotel in Mayrhofen für zwei Nächte und am Freitagnachmittag ging es mit dem Auto ins Zillertal.
Mayrhofen ist nur 200 km von München entfernt und somit schnell mit dem Auto erreichbar. Der Ferienort gehört zu den beliebtesten Tourismusorten Tirols. Das Skigebiet Ski Zillertal 3000 mit ca. 200 Pistenkilometern zieht im Winter tausende Skifahrer an. Im Sommer und Herbst ist die wunderschöne Region bei Wanderern sehr beliebt und bietet Wandermöglichkeiten aller Schwierigkeitsstufen.
- Der Blick auf Mayrhofen
- Der wunderschöne Blick auf Finkenberg in der Nähe von Mayrhofen
- Auf dem Wanderweg 523 von Ginzling zur Berliner Hütte vor 2 Jahren
- Der herrliche Wanderweg im Floitental
- Die erste Einkehrmöglichkeit im Floitental – das Steinbockhaus (1382 m)
- Der herrliche, breite Wanderweg in der Nähe des Steinbockhauses
Vor dem letzten Kurzurlaub in Mayrhofen war ich schon einmal in den Zillertaler Alpen. Im Herbst vor zwei Jahren hatten wir mit meinem Freund in der Berliner Hütte übernachtet und den Dreitausender Schönbichler Horn (3134 m) bestiegen. Das war mein erster Dreitausender nach 20 Jahren inaktiver Lebensweise. Die wunderschönen Blicke auf die weiße Gletscherwelt vom Gipfel aus sind mir fest in Erinnerung geblieben.
- Die wunderschöne Bergtour auf den Dreitausender Schönbichler Horn vor 2 Jahren
- Auf dem Schönbichler Horn (3134 m) im September 2014
- Der grandiose Blick vom Schönbichler Horn (3134 m) auf die wunderschöne Gletscherwelt
- Der Abstieg vom Schönbichler Horn über den Berliner Höhenweg und am Schlegeisspeicher vorbei
Die lange Rundwanderung von Ginzling zum Schwarzsee und zur Berliner Hütte
TOURDATEN (ungefähr):
Höhendifferenz: 2000 Höhenmeter (bergauf und bergab)
Distanz: 35 km
Start-/Endpunkt: Parkplatz in Ginzling (985 m)
Ziel: Schwarzsee (2472 m)
Höchster Punkt: Mörchenscharte (2872 m)
Dieser Kurzurlaub im Zillertal war genauso erlebnisreich wie vor zwei Jahren. Am ersten Tag machten wir eine lange Rundwanderung von Ginzling aus. Der kleine Ort befindet sich südlich von Mayrhofen und liegt auf 985 m. Das Ziel war der wunderschöne Schwarzsee. Wir gingen durch das lange und grüne Floitental am plätschernden Floitenbach entlang. Nach einer Stunde erreichten wir die bewirtschaftete Alm, das Steinbockhaus (1382 m). Danach wurde der breite Schotterweg schmaler und steiniger.
- Die malerische Brücke über dem Floitenbach
- Das Steinbockhaus im Floitental war Ende September ein beliebtes Wanderziel
- Die Kühe auf dem Wanderweg im Floitental
- Der einsame Baum im Floitental war ein interessantes Fotomotiv
- Der Blick auf das Floitental Richtung Norden
- Hier verließen wir das Floitental und wanderten auf dem Berliner Höhenweg weiter
Am Ende des Tals hörte der Wanderweg 521 auf. Wir bogen rechts ab und gingen auf dem Wanderweg 502 weiter. Der Wanderweg ist ein Teil des 70-km langen Berliner Höhenwegs, der ziemlich anspruchsvoll ist, was wir gleich erfahren durften. Auf einer relativ kurzen Strecke mussten wir mehr als 1000 Höhenmeter bewältigen, was ich nicht erwartet hatte. Der Schwarzsee liegt nämlich „nur“ auf 2472 m, aber wir mussten zuerst den höchsten Punkt des Weges erreichen, die Mörchenscharte (ca. 2900 m). Die erste Schwierigkeit war eine hohe und etwas wackelige Leiter. Danach gingen wir auf steilen, stark ausgesetzten und teilweise seilgesicherten Steigen. Die Blicke über dem Floitental und auf hohe Gipfel waren atemberaubend. Die letzten steilen 300 bis 400 Meter konnte ich nur noch mit Mühe bewältigen und merkte, dass mir die Kraft ausgeht.
- Die wackelige Leiter am Anfang des Berliner Höhenwegs war die erste kleine Herausforderung
- Der Aufstieg auf die Mörchenscharte war kein leichter Wanderweg
- Wir gingen oft auf steilen, stark ausgesetzten und teilweise seilversicherten Steigen
- Manchmal mussten wir auch klettern
- Die Blicke vom Berliner Höhenweg waren atemberaubend
- Der wunderschöne Blick auf das lange Floitental
- Die letzte Pause vor der Mörchenscharte
- Der Aufstieg auf die Mörchenscharte führte am Ende durch ein hochalpines Gelände
Anscheinend vertrage ich die Höhe über 2700 Meter immer noch sehr schlecht. Erst gegen 15 Uhr, nach 5 Stunden Wanderzeit, erreichten wir die Mörchenscharte und machten dort eine Rast. Die Blicke waren grandios, fast wie auf einem Gipfel. Viel Zeit hatten wir jedoch nicht und mussten gleich mit dem Abstieg beginnen. Am Anfang war der steile Wanderweg mit Neuschnee etwas schwierig. Gleich ging es aber flott bergab.
- Der Aufstieg war sehr anstrengend und kurz vor der Mörchenscharte musste ich noch eine kurze Pause einlegen
- Der höchste Punkt unserer Bergtour, die Mörchenscharte (2870 m), bot gigantische Panoramablicke
- Von der Mörchenscharte aus konnten wir schon das Ziel unserer Tour sehen, den Schwarzsee
- Der letzte Blick Richtung Norden beim Abstieg zum Schwarzsee
Nach einer halben Stunde erreichten wir das Ziel unserer Bergtour, den Schwarzsee. Der kleine Bergsee ist traumhaft schön vor der Kulisse der weißen Gipfel gelegen. In dieser bezaubernden Umgebung verbrachten wir etwas mehr Zeit. Während mein Freund sich auf der Wiese entspannte, spazierte ich am See entlang und suchte nach schönen Fotomotiven.
- Der Blick auf den Schwarzsee vom Wanderweg aus
- Das Ziel unserer Wanderung, der bezaubernde Schwarzsee (2472 m)
- Der kleine Bergsee liegt vor der traumhaften Kulisse der schneebedeckten Gipfel
- Am Schwarzsee legten wir eine längere Pause ein
- Auf der Suche nach schönen Fotomotiven am Schwarzsee
- Direkt neben dem Schwarzsee befindet sich ein anderer, wesentlich kleinerer Bergsee
Der weitere Weg verlief an der Berliner Hütte (2057 m) und danach auf dem Wanderweg 523 an der Alpenrosenhütte (1873 m) und Grawandhütte (1636 m) vorbei. Leider hatten wir keine Zeit, um uns Kaffee und Kuchen in der herrlichen Bergwelt zu gönnen. Die Strecke (ca. 35 km und 2000 Höhenmeter) und meine Kondition beim steilen Aufstieg auf die Mörchenscharte hatten wir bei der Planung nicht richtig eingeschätzt. Das Auto erreichten wir nach Einbruch der Dunkelheit gegen 20 Uhr.
- Der Abstieg vom Schwarzsee zur Berliner Hütte
- Die Berliner Hütte (2057 m) mit der Zsigmondyspitze im Hintergrund
Die Genusswanderung vom Schlegeisspeicher zur Olpererhütte
TOURDATEN (ungefähr):
Höhendifferenz: 550 Höhenmeter (bergauf und bergab)
Distanz: 8 km (hin und zurück)
Start-/Endpunkt: Parkplatz im Norden des Schlegeisspeicher (1782 m)
Ziel: Opererhütte (2389 m)
Unsere zweite Wanderung während des letzten Kurzurlaubs in Mayrhofen war zur Abwechslung kurz und gemütlich. Wir frühstückten lange und starteten die Tour erst gegen 12 Uhr vom Parkplatz am Schlegeisspeicher. Der Tag war herrlich und wir genossen die angenehmen Temperaturen um die 20 Grad, die Sonne und den wolkenlosen, blauen Himmel. Viele andere Wanderer sowie Familien mit Kindern nutzten den Tag ebenfalls und wanderten 550 Höhenmeter zur Olpererhütte.
Mein Freund lief ohne Pausen den Berg hoch. Ich genoss dagegen die wunderschönen Blicke über dem riesigen Speichersee und auf die weißen Gipfel und fotografierte die traumhaften Landschaften aus verschiedenen Perspektiven. Der Aufstieg mit unzähligen Fotopausen dauerte ca. 1,5 Stunden.
- Der Ausgangspunkt unserer Wanderung war der Schlegeisspeicher (1782 m)
- Der Wanderweg zur Olpererhütte ist ein Teil des Berliner Höhenweges
- Vom Wanderweg aus genießt man unvergessliche Blicke auf den Speicher See aus verschiedenen Perspektiven
- Die Blicke über den Schlegeisspeicher und auf die Berge sind bei schönem Wetter atemberaubend
- Die Olpererhütte erreicht man nach 1,5 bis 2 Stunden
- Steinmännchen mit dem Schlegeisspeicher im Hintergrund
- Am herrlichen Sonntag war die Olpererhütte (2389 m) ein beliebtes Wanderziel
- Der weitere Weg führt zum Friesenbergsee
Die Hütte war sehr gut besucht und wir wanderten nach einer halbstündigen Pause weiter. Direkt hinter der Olpererhütte befindet sich eine tolle Attraktion für Groß und Klein – die Hängebrücke über dem Alelebach. Der Bach war zu dieser Jahreszeit niedrig, die Brücke kurz, etwas wackelig, aber für Menschen ohne Höhenangst harmlos zu bewältigen. Aus einer bestimmten Perspektive mit dem Schlegeisspeicher im Hintergrund sieht die Hängebrücke auf den Bildern ziemlich gefährlich aus. Kein Wunder, dass sich fast alle Wanderer auf der Brücke fotografieren wollten und Kinder Reisenspaß hatten. Uns ist es auch gelungen, ein paar tolle Bilder aufzunehmen.
- In der Nähe der Olpererhütte befindet sich eine eindrucksvolle Hängebrücke
- Die schöne Hängebrücke ist tolles Fotomotiv und bei Familien besonders beliebt
- Die kleine Hängebrücke über dem Alelebach wurde 2007 errichtet
Nach dem Fotoshooting wanderten wir noch eine halbe Stunde weiter, aber mussten umdrehen, weil es schon spät war. Wenn man mehr Zeit hat, kann man weiter zum Friesenberghaus wandern und von dort aus direkt zum Stausee Schlegeisspeicher absteigen. Die Rundtour Schlegeisspeicher – Olpererhütte – Friesenberghaus hat Corinna von Reisefunken.de gemacht und detailliert beschrieben.
Am späten Nachmittag war es der Olpererhütte nicht mehr so viel los. Wir gönnten uns Kaffee und Apfelstrudel/Kaiserschmarrn und genossen das wunderschöne Bergpanorama. Der Abstieg dauerte nur 40 Minuten, weil ich bergab in leichten Schuhen gelaufen bin. Auf einer riesigen Bank mit Blick auf den schattigen Schlegeisspeicher wartete ich auf meinen Freund, der diesmal langsamer als ich war. Danach ging es nach Hause.
- Auf dem Berliner Höhenweg zwischen der Olpererhütte und dem Friesenbergsee
- Die letzten herrlichen Blicke über den Schlegeisspeicher
- Vor dem Abstieg gönnten wir uns Kaffee und Kuchen in der Olpererhütte
- Der Schlegeisspeicher im Schatten der Berge nach dem Abstieg am späten Nachmittag
Unsere Unterkunft in Mayrhofen – das 3-Sterne Hotel Glück auf
Wir wohnten im 3-Sterne-Hotel Garni Glück auf in Mayrhofen, das ich sehr kurzfristig (am Tag der Ankunft) über booking.com gebucht hatte. 2 Übernachtungen im Doppelzimmer mit Frühstück kosteten ca. 150 €. Das nette Hotel kann ich an alle weiterempfehlen, die viel unterwegs sind und keinen Luxus im Urlaub erwarten. Das Zimmer war gemütlich und gepflegt, allerdings etwas altmodisch eingerichtet und verfügt über ein kleines Nebenzimmer mit einer Sitzgruppe. Das Doppelbett ist groß und bequem und der Blick vom Balkon auf die Berge herrlich. Das Frühstückbuffet war entsprechend den Maßstäben eines kleinen 3-Sterne-Hotels, insgesamt auswahlreich und lecker.
- Das 3-Sterne Hotel Glück auf in Mayrhofen
- Das Doppelzimmer im Hotel Glück auf
- Das Zimmer verfügt über einen Balkon mit einem tollen Blick auf die Berge
- Nach einer 35-km langen Bergtour mit 2000 Höhenmetern ist das eigene Bad ein Luxus, das ich in den Hütten vermisse
3 Comments
Mayrhofen sieht ja wie ein schönes Gebiet aus. Wir lieben Österreich und alles, was das Land anbietet. Wir würden gerne einen Trip nach Mayrhofen planen.
Es ist toll, dass man diese schönen Wandergebiete als Münchner vor seiner Haustür hat. Seitdem ich regelmäßig wandere, hat sich meine Kondition sehr verbessert. Mittags kehre ich meistens in ein Gasthaus in Zillertal ein. Ich kenne schon jede Kuh.
Guter Beitrag zu einem Kurzurlaub in Mayrhofen. Es stimmt, dass sich dieser lohnt, da sie aus dem deutschen Stadtgebiet schnell zu erreichen ist, da die Region nur 200 km von München weg ist. Dies ist auch für mich ein Grund, dort mir im nächsten Jahr eine komfortable Ferienwohnung zu buchen.